Hersteller
Volkswagenwerk GmbH (1938 - 1945 und 1949 - 1960)
Verwender
Deutsche Bundespost (1949 - 1994)
Herstellungsort
Wolfsburg, Niedersachsen, Deutschland
Material
Metall; Naturstoff/Gummi; Holz; Glas
Objektmaß (b x h x t)
4.100 x 1.800 x 1.600 mm
Systematik
Fahrzeuge, Transportmittel/Kraftfahrzeuge/Kleintransporter, Lieferwagen
KFZ-Kennzeichen
"BP 21-144" (vorne und hinten)
beschriftet
"DEUTSCHE BUNDESPOST" (beidseitig auf den Türen)
Schlagworte
Postkraftwagen
Die bis heute anhaltende erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Post und Volkswagen geht bis auf das Jahr 1945 zurück. Das Volkswagenwerk wurde damals nicht demontiert, sondern wieder in Betrieb genommen und sogar bevorzugt mit Rohstoffmaterial versorgt, da die britische Besatzungsarmee neue Autos benötigte. Davon profitierte auch die damalige Reichspost. Bereits im September 1945 wurde das erste Fahrzeug von VW an die Post geliefert: ein VW Kübelwagen mit Blechkastenaufbau.
Der VW Käfer gehört zu den insgesamt am häufigsten bei der Post eingesetzten Fahrzeugen. Er wurde sowohl im Fernmeldedienst als auch im Postdienst bei der Briefkastenleerung und der Zustellung genutzt. Dafür wurden zahlreiche Umbauten vorgenommen, um die Fahrzeuge den postbetrieblichen Erfordernissen anzupassen: Für den Transport sperriger Gerätschaften im Fernmeldedienst konnte ein nach vorne verschiebbarer Beifahrersitz eingebaut werden. Mitunter diente auch ein Dachgepäckträger dem Verladen sperriger Güter. Ein mit der hinteren Ablage verbundener Beifahrersitz ohne Rückenlehne sollte bei der Briefkastenleerung das Verstauen der schweren Leerungstasche erleichtern. Auch eine Rechtslenker-Ausführung war möglich, welche für einen gefahrlosen Ein- und Ausstieg sorgen sollte, wenngleich sie eine Gefahr beim Überholen und Ausparken bedeutete.
Dieser VW Käfer von 1957 war bei der Postzustellung im Einsatz. Seine Nachteile lagen in der eigentlich nur für den Personentransport konzipierten Karosserie und im Platzmangel bei der Beförderung von Paketen und sperrigen Postsendungen. Dafür wurde auch bei diesem Fahrzeug der Beifahrersitz entfernt und die Rückbank durch eine Ladeplatte ersetzt. Die großen Vorteile des Käfers für die Post waren insgesamt allerdings seine Zuverlässigkeit sowie die günstigen Anschaffungs- und Unterhaltskosten.
Im Jahr 1978 lief die Produktion von VW-Käfern in Deutschland aus. Das Fahrzeug war zwar immer noch in Deutschland über das VW-Händlernetz erhältlich, wurde aber nunmehr in Mexiko produziert und nach Deutschland eingeführt. Damit war auch die Beschaffung von VW-Käfern als Fahrzeuge für den Dienstbetrieb der Deutschen Bundespost beendet. Die letzten Käfer waren für die Post noch bis in die 1980er Jahre im Einsatz.
Technische Daten:
Antrieb: Vier-Zylinder-Otto-Motor, Viertakt (luftgekühlter Boxermotor), im Heck eingebaut
Hubraum: 1192 ccm
Leistung: 30 PS
Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h
Länge: 4,07 m
Breite: 1,54 m
Leergewicht: 740 kg
Nutzlast: 380 kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 1120 kg
Zitiervorschlag
VW Käfer, Standard Limousine Typ 11, einsitzig und mit Ladefläche für den Postdienst, 1957; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.826,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/edc69f0e-0aa4-43e6-b71d-4553ab7d413e (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)