Hersteller
Olivetti GmbH (gegr. 1992)
Hersteller
Samsonite (*1910)
Hersteller
Psion Dacom GmbH
Hersteller
Audiovisuelles Marketing & Computersysteme GmbH (AVM) (ab 1986)
Verwendungsort
Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Material
Kunststoff; Leder; Metall
Systematik
Datenkommunikation, Internet/Computer, Rechner, Datenverarbeitung/Rechner und Computer/tragbare Computer/Notebooks
Datenkommunikation, Internet/Computer, Rechner, Datenverarbeitung/Ausgabegeräte/Drucker/Tintenstrahldrucker für Computer
Datenkommunikation, Internet/Endgeräte für Datenübertragung/Modems, Geräte zum Anschluss von Computern an Datennetze
Schlagworte
Computertechnik, Faxen, Koffer
Der Koffer mit Laptop und Drucker wurde von 1996 bis 2001 von einem selbstständigen Baufinanzberater für ca. 6000 DM gekauft und als mobiles Büro verwendet. Durch PC-Karten und den Anschluss an ein Mobiltelefon waren Datenabfragen unterwegs möglich.
Damit ermöglichte der Laptopkoffer ein heute weit verbreitetes mobiles Arbeiten, bevor es so genannt wurde. Außerhalb von Büros Nachrichten wie Faxe zu bekommen, war neuartig und markiert den Beginn einer Entwicklung hin zu flexibleren und papierloseren Arbeitsplätzen, auch wenn es zunächst um die effiziente Arbeit im Außendienst ging. Wie rasant die technische Entwicklung war, zeigt sich daran, dass der Laptop bereits nach 5 Jahren nicht mehr leistungsstark genug und die Speicherkapazität zu gering war, weshalb ein Nachfolgegerät angeschafft wurde.
Der Vorbesitzer war gelernter Bankkaufmann und machte sich 1995 mit einem Partner als Baufinanzberater selbstständig. Er beriet im Auftrag eines Fertighausherstellers vor allem Menschen mit Kindern und unterstützte diese auch bei der Beantragung über den zweiten und dritten Förderweg. Diese Verfahren erforderten viele Daten und Dokumente, die vor Ort zu den Ämtern oder auf die Baustelle gebracht werden mussten. Nach einem Jahr Selbstständigkeit schafften sich der Vorbesitzer den mobilen Arbeitsplatz zusätzlich zu seinem festen Büro an, da er Kund:innen in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern betreute. Das Ensemble ermöglichte die Verarbeitung großer Datenmengen und diese aktuell bei Ämtern und Kund:innen parat zu haben. Es sollte auf alle Eventualitäten vorbereiten. Gekauft wurde es im Computerfachhandel. Die Firma Consel hat die Samsonite-Koffer umgearbeitet, sodass der Stromanschluss von außen an den Koffer angeschlossen werden kann, während das Netzteil im inneren ist. Durch passende Schaumstoff-Ausschäumung sind Notebook und Drucker sowie Lüftungen und Netzteile verpackt.
Zum Arbeiten lässt sich der Deckel abnehmen. Der Laptop liegt auf drei durch Druck hochfahrbare Säulen, um ein Arbeiten auf dem Koffer zu ermöglichen. Zum Notebook gehört ein austauschbares Diskettenlaufwerk. Es wurde zudem mit zwei PC-Karten verwendet und mit einem Handy verbunden, um mobil Daten abzurufen. Der Vorbesitzer berichtet, dass er seinen mobilen Arbeitsplatz einmal in der Fußgängerzone Freiburg genutzt hatte und dort ein Fax bekam und ausdruckte. Das Fax wurde langsam von unten nach oben auf dem Bildschirm sichtbar. Das sei so neuartig gewesen, dass eine neugierige Person fragte, was er denn da täte und sich eine Traube Menschen ansammelte, um das zu betrachten. Dementsprechend hat der Vorbesitzer es nach eigener Aussage vermieden, das Gerät bei allen Kund:innen zu verwenden, weil dann die Technik zum Gesprächsthema wurde.
Zitiervorschlag
Laptopkoffer mit Notebook "Olivetti Echos Pro 133 S", Tintenstrahldrucker, Modem-Karte "V34+Fax Gold Card", ISDN-Karte "Fritz! Card v2.0" und Mobiltelefon "Nokia 2110" für Datenübertragung , um 1996; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2023.12.0,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/ed5ae530-66af-485d-b352-f8450eb7b8da (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)