


Spiegelgalvanometer für Seekabelbetrieb
Datierung
1858
Hersteller
Elliott Brothers Ltd. (1854 - 1967)
Erfinder
William Baron Kelvin Thomson (1824 - 1907)
Herstellungsort
London, Großbritannien
Material
Glas; Holz; Metall
Farbe
braun; grau
Objektmaß (b x h x t)
230 x 265 x 230 mm
Gewicht
1893 Gramm
Systematik
Telegrafie/Seekabel-Telegrafie/Spiegelgalvanometer für Seekabel
Aufkleber
2+3 / 664 ohms (Unterseite)
Aufkleber
3+4 / 283 ohm[s] (Unterseite)
Aufkleber
total / 2032 ohms (Vorderseite, oben)
Seriennummer
No. 161
Klebezettel
Reichs-Postmuseum IX /3(?) od. B(?).2 (Unterseite)
Aufkleber
1+2 / 1083 ohms 23/?-82 (Unterseite)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.2015.1456
Das Gerät diente der Messung schwacher elektrischer Ströme, die durch Seekabel flossen, um telegraphische Nachrichten zu übermittelten. Aufgrund der Kabellänge kamen die Morseimpulse sehr schwach am anderen Ende an und konnten von dem 1802 erfundenen Galvanoskop bzw. dem Nadelgalvanometer nicht hinreichend erfasst werden, da die Anzeigenadel eine zu große Masse aufwies und zu träge war.
Dem Schotten William Thomson (später Lord Kelvin) gelang es, das Problem durch empfindlichere Messinstrumente zu lösen. Sein Spiegelgalvanometer besteht aus einem winzigen, an einem Seidenfaden aufgehängten Spiegel, der in der Mitte eines Elektromagneten aufgehängt ist. Selbst kleinste Bewegungen des Spiegels verursachen deutlich erkennbare Bewegungen des vom Spiegel auf eine Skala geworfenen Lichts. So ließen sich selbst geringe Spannungen aufspüren, die von bekannten Empfängern nicht registriert wurden.
Instrumente identisch mit diesem Typ wurden zwar bei der Verlegung des zweiten Atlantikkabels 1858, mitgeführt, der Chefingenieur Edward Whitehouse lehnte aber ihre Verwendung ab. Er versuchte, das Problem der nur schwach empfangenen Impulse mit einer immer höheren Übermittlungsspannung zu lösen, bis er dadurch die Isolation des ersten Transatlantikkabels zerstörte.
Thomsons Spiegelgalvanometer etablierte sich nach diesem Desaster als telegraphisches Standardinstrument, mit dem die Transatlantik-Nachrichten gelesen werden konnten. Es brauchte allerdings zwei Menschen zur Bedienung. Einer musste das Signal lesen und weitergeben und ein anderer aufschreiben. Der Lesende saß außerdem im Dunkeln, weil er sonst den Lichtkegel des Spiegelgalvanometers nicht verfolgten konnte.
Dem Schotten William Thomson (später Lord Kelvin) gelang es, das Problem durch empfindlichere Messinstrumente zu lösen. Sein Spiegelgalvanometer besteht aus einem winzigen, an einem Seidenfaden aufgehängten Spiegel, der in der Mitte eines Elektromagneten aufgehängt ist. Selbst kleinste Bewegungen des Spiegels verursachen deutlich erkennbare Bewegungen des vom Spiegel auf eine Skala geworfenen Lichts. So ließen sich selbst geringe Spannungen aufspüren, die von bekannten Empfängern nicht registriert wurden.
Instrumente identisch mit diesem Typ wurden zwar bei der Verlegung des zweiten Atlantikkabels 1858, mitgeführt, der Chefingenieur Edward Whitehouse lehnte aber ihre Verwendung ab. Er versuchte, das Problem der nur schwach empfangenen Impulse mit einer immer höheren Übermittlungsspannung zu lösen, bis er dadurch die Isolation des ersten Transatlantikkabels zerstörte.
Thomsons Spiegelgalvanometer etablierte sich nach diesem Desaster als telegraphisches Standardinstrument, mit dem die Transatlantik-Nachrichten gelesen werden konnten. Es brauchte allerdings zwei Menschen zur Bedienung. Einer musste das Signal lesen und weitergeben und ein anderer aufschreiben. Der Lesende saß außerdem im Dunkeln, weil er sonst den Lichtkegel des Spiegelgalvanometers nicht verfolgten konnte.
Zitiervorschlag
Spiegelgalvanometer für Seekabelbetrieb, 1858; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2015.1456,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/eae633e2-4e82-4b18-9132-3020f5acaec6 (zuletzt aktualisiert: 23.3.2025)