Herstellungszeitraum
Erste Hälfte 20. Jahrhundert
Hersteller
Elliott Brothers Ltd. (1854 - 1967)
Hersteller
Messrs. Muirhead & Co. / Muirhead & Co. Ltd. (1894 - 1999)
Verwender
Deutsche Bundespost, Seekabelübertragungsstelle Emden
Herstellungsort
London
Verwendungsort
Emden
Material
Glas; Holz; Kunststoff; Metall; Papier
Farbe
braun; messingfarben
Objektmaß (b x h x t)
375 x 360 x 360 mm
Systematik
Telegrafie/Seekabel-Telegrafie/Heberschreiber, Undulator
Firmenschild
L.D. RECORDER // TYPE D 16 // SERIAL No 71 // ELLIOTT BROTHERS ( LONDON) Ltd // 1944 (Innenseite)
Der Siphonrekorder wurde 1867 von William Thomson, 1. Baron Kelvin, erfunden. Er zeichnet ankommende Telegramme als Wellenlinie auf einem Papierstreifen auf. Die »Berge« und »Täler« der Wellenlinie entsprachen den »Punkten« und »Strichen« des Morsecodes und wurden von den Telegrafisten in Klartext übertragen.
Der empfindliche Siphonrekorder löste das Spiegelgalvanometer Empfangsgerät für Untersee-Telegrafenkabel ab, da er mit den geringen Spannungen am Ende langer Kabel funktionierte.
Der Siphonrekorder funktioniert ähnlich wie ein d'Arsonval-Galvanometer: Eine leichte Drahtspule ist zwischen den Polen eines Dauermagneten aufgehängt, so dass sie sich im Magnetfeld frei drehen kann. Die Spule ist über ein Gestänge mit einem senkrecht nach unten führenden, dünnen Glasröhrchen (Siphonrohr) verbunden. Das Röhrchen sagt die Tinte aus einem Tintenbehälter, während darunter das Papierband vorbeigezogen wird. Um die Bewegung der Spule nicht zu beeinflussen, berührt das Siphonrohr selbst nie das Papier, sondern nur die austretende Tinte. So wird eine Linie auf dem sich bewegenden Papierband geschrieben. Wenn der Strom aus der Telegrafenleitung durch die Spule fließt, dreht sich diese – je nach Richtung des Stroms – leicht nach links oder rechts um ihre Achse und so entstehen auf dem Papierband die »Berge« und »Täler« der wellenförmigen Kabelschrift.
Dieser Muirheadrekorder stammt aus dem Telegrafenamt Emden, in dem alle langen deutschen Unterseekabel endeten, die mit solchen empfindlichen Rekordern betrieben werden mussten. Das Objekt lässt sich jedoch anhand der Bauweise nicht präzise datieren. Daher ist es denkbar, dass dieser Rekorder aus der Zeit von 1900 bis 1910 stammt und an den vor den Ersten Weltkrieg in Emden endenden Unterseekabeln betrieben wurde. Ebenso denkbar ist es, dass das Objekt aus dem Jahre 1954 stammt und am Unterseekabel Emden - Vigo verwendet wurde.
Zitiervorschlag
Heberschreiber, Wellenlinienschreiber, Undulator, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2012.392,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/e9869e7a-065d-4225-9cf2-56eb0512135e (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)