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Quix war ein von 1995 bis 2000 betriebener Pagerdienst in Deutschland. Mit diesen Pagern konnten Texte bis zu 80 (bzw. 120) Zeichen oder Nachrichten mit bis zu 15 Ziffern empfangen werden. So war man auch ohne Mobiltelefon unterwegs erreichbar. Nachrichten wurden in der Regel per Telefon verschickt, möglich war jedoch auch der Versand per Fax, Modem und T-Online (BTX). Bezahlen musste immer der Sender der jeweiligen Nachricht, für das Gerät selbst fielen monatliche Grundgebühren an.
Quix nutzte das so genannte POCSAG-Protokoll und sendete auf 448,475 MHz. Das Netz war in fünf verschiedene »Quix-Regionen« eingeteilt, in welchen die Nachrichten jeweils ausgesendet wurden. Zur Auswahl standen die Zonen 2, 3, 4/5, 6/7, 8/9, wobei die Zonen jeweils der zweiten Stelle der Vorwahl entsprachen, z. B. lag Donauwörth (0906) in der Zone 8/9. Bundesweiter Empfang konnte gegen Gebühr (April 1997: 9,90 DM/Monat) hinzugebucht werden.
Mit den Empfängern Quix News 1 bis News 4 konnte kostenlos der Info-Dienst dpa-News empfangen werden. Quix News 5 empfing zusätzlich Sport-Info; Quix Ultra zusätzlich Sport-Info, Börseninfos und Wettervorhersagen. Das BRAVO Quix, das vorrangig für Jugendliche gedacht war, konnte die sogenannten BRAVO-News empfangen, z. B. Neuigkeiten über CDs usw.
Erreichbar war Quix unter der Vorwahl 0165. Die anschließende Ziffer entschied über den gewünschten Service:
0165-1-Quix-Nummer-1 Tonruf 1
0165-1-Quix-Nummer-2 Tonruf 2
0165-3-Quix-Nummer Textnachrichten (vergünstigt im »Partner-Paket«)
0165-4-Quix-Nummer Zahlennachrichten/Sprachbotschaften
0165-6-Quix-Nummer Textnachrichten (über einen Telefon-Operator)
Unter der 0165-5-Quix-Nummer war das Quix-Service-Menü erreichbar, unter der man die Sprachbotschaften abhören sowie die Quix-Region ändern konnte.
Der Dienst wurde von der MINIRUF GmbH aus Hannover betrieben, deren Gründungsgesellschafter Vebacom (40 Prozent), RWE Telliance (40 Prozent, später zu o.tel.o verschmolzen), sowie Tele Danmark (20 Prozent) waren. 1998 stand der Dienst kurz vor dem Aus, wurde dann aber von der Hörmann GmbH übernommen. Hörmann war damals am Konkurrenten TeLMI/DFR beteiligt und wollte die Aktivitäten von TeLMI, Quix und T-Mobil/Qbic in einer Gesellschaft zusammenzufassen. Diese Pläne scheiterten jedoch an dem Nein der Gesellschafter und der Aufsichtsbehörde.
Quix wurde durch die zunehmende Verbreitung des Mobiltelefons gegen Ende der 1990er Jahre unattraktiv. Die Mobiltelefonie brachte einen zuverlässigen Kurznachrichtendienst (SMS) mit sich, während bei Quix stets das Risiko des Nachrichtenverlustes bestand, wenn sich der Pager bei der Ausstrahlung der Nachricht in einem Funkloch befand, ausgeschaltet war oder der Akku leer war. Hinzu kamen die vergleichsweisen hohen Quix-Gebühren für Anschluss und Nachrichtenversand (1996: Grundgebühren zwischen 19,90 DM und 39,90 DM). Im Juli 2000 wurde dann allen Teilnehmern die endgültige Einstellung des Dienstes zum Jahresende mitgeteilt; Mitte Dezember 2000 erhielten die Nutzer eine Textnachricht, dass der Service eingestellt und der Quix Pager binnen 14 Tagen keine Nachrichten mehr empfangen wird.
Es verblieben zwei Konkurrenten auf dem Markt, Deutsche Funkruf GmbH und eMessage. Die Deutsche Funkruf GmbH stellte jedoch ihren Dienst TeLMI am 3. Januar 2002 nach Insolvenz ebenfalls ein. Nur eMessage verblieb mit ihren Diensten Scall (bis Ende 2002), Skyper (bis 2013) und Cityruf am Markt.
Zitiervorschlag
Nachrichten-Pager "Quix News 1", 1995; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2009.800,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/e76faf6c-0603-451d-8b48-8b026d40385a (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)