
Gemälde "Luftpost / Zeppelin-Luftschiff LZ 129 mit Dornier-Flugboot über der brasilianischen Insel Fernando de Noronha"
Luftpost auf hoher See bei den Inseln Fernando Noronha mit Luftschiff Zeppelin und Wasserflugzeug
Datierung
1936
Maler
Alexander Kircher (1867 - 1939)
Geografischer Bezug
Fernando de Noronha, Brasilien
Material
Öl auf Leinwand
Bildmaß (b x h)
1487 x 987 mm
Rahmenmaß (b x h x t)
1660 x 1150 x 50 mm
Systematik
Kunst/Malerei/Gemälde
Signatur
. ALEX . KIRCHER. (Punkte mittig) (rechts unten)
Beschriftung
Zeppelin-Luftschiff und Dornier-Flugboot Luftpostbeförderung nach Südamerika; über Insel Fernando-Noronha, um 1936; Alexander Kircher 1867-1939 (auf Rahmen)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.0.859
Der Marine- und Landschaftsmaler Alexander Kircher wurde 1867 im damals österreichischen Triest geboren und starb 1939 in Berlin. Als ihm verletzungsbedingt eine Laufbahn als Marineoffizier verschlossen blieb, studierte Kircher von 1888 bis 1893 an der Berliner Akademie unter anderem bei Friedrich Sturm, wobei er sich von Beginn an maritimen Sujets zuwandte. Er unternahm Studienreisen in ganz Europa, reiste in den Orient und nach Nordamerika. 1893 wirkte er an der malerischen Ausschmückung von Bauten auf der Weltausstellung in Chicago mit sowie an Panoramen und Dioramen des Marinemalers Hans Ritter von Petersen. Ferner betätigte sich Kircher als Zeitschriftenillustrator. Von 1895 bis 1900 lehrte er als Professor an der Kunstakademie in Triest. 1904 übersiedelte Kircher nach Dresden, wo er sich als freier Künstler der dortigen Kunstgenossenschaft anschloss. Einflussreiche Mäzene aus Adel, Industrie und Schifffahrt förderten den Künstler, darunter Kaiser Franz Joseph I. und Kaiser Wilhelm II., in deren Auftrag er zahlreiche Marine- und Flottenbilder malte.
In der Zwischenkriegszeit hielt Kircher den Wiederaufbau der deutschen Handels- und Kriegsmarine fest. In den Repräsentationsräumen Reedereien und Werften und auf vielen Passagierschiffen waren Gemälde von Kircher zu finden.
Das Bild zeigt ein Luftschiff und ein Flugboot, die oberhalb einer weiten Küstenlandschaft fliegen. Im Vordergrund das Meer, dahinter gemächlich ansteigende Berge und schroffe Felsen, zwei vorgelagerte Felsen und Seevögel. Der Blick fällt aus mittlerer Höhe auf das Bild. Das Luftschiff ist im oberen Teil groß zu sehen, das tiefer als der Zeppelin fliegende Dornier-Flugboot hingegen kleiner halblinks über dem Wasser. An den Heckflossen von beiden sind Hakenkreuzfahnen angebracht.
Der regelmäßige Lufthansa-Postdienst nach Südamerika begann im Februar 1934. Die Post aus Deutschland und en europäischen Hauptstädten wurde per Flugzeug nach Stuttgart Böblingen gebracht und dort gesammelt. Mit einer Heinkel He 70 »Blitz« ging es von dort über Marseille nach Sevilla. Dort wurde die Post in eine andere Maschine umgeladen, die mit einer Zwischenlandung in Las Palmas auf den Kanarischen Inseln nach Bathurst in Gambia flog. Dort wurde die Post ausgeladen und zu dem in Hafen liegenden Katapultschiff »Westfalen« gebracht. Auf seiner Katapultanlage befand sich ein Flugboot vom Typ Dornier Wal. Nach der Postübernahme schießt das Katapult den "Wal" in Richtung Südamerika ab. Vor der Insel Fernando de Noronha wartet eine auf Schwimmer gesetzte Junkers W-34 des Condor-Flugdienstes, um die Post zu übernehmen und über Natal nach Rio de Janeiro zu bringen. Die Postlaufzeit Deutschland-Südamerika betrug so anfangs nur noch 5 Tage (gegenüber 11 Tagen 1930), 1935 konnte sie auf 3 1/2 Tage reduziert werden. 1936 nahmen die beiden Luftschiffe LZ 129 "Hindenburg" und LZ 127 "Graf Zeppelin" einen regelmäßigen Reisedienst nach Südamerika auf. In diesem Jahr flogen sie fahrplanmäßig 20 mal nach Südamerika und wechselten sich mit den Flugzeugen der Lufthansa bei der Postbeförderung ab. Auf dem Bild ist der Moment abgebildet, in dem das aus Deutschland kommende Luftschiff auf das in Gegenrichtung startende Flugboot trifft. Allerdings ist unklar, ob es eine solche Begegnung wirklich gegeben hat oder ob das Bild nur symbolisch für die Leistungen der deutschen Postfliegerei steht.
In der Zwischenkriegszeit hielt Kircher den Wiederaufbau der deutschen Handels- und Kriegsmarine fest. In den Repräsentationsräumen Reedereien und Werften und auf vielen Passagierschiffen waren Gemälde von Kircher zu finden.
Das Bild zeigt ein Luftschiff und ein Flugboot, die oberhalb einer weiten Küstenlandschaft fliegen. Im Vordergrund das Meer, dahinter gemächlich ansteigende Berge und schroffe Felsen, zwei vorgelagerte Felsen und Seevögel. Der Blick fällt aus mittlerer Höhe auf das Bild. Das Luftschiff ist im oberen Teil groß zu sehen, das tiefer als der Zeppelin fliegende Dornier-Flugboot hingegen kleiner halblinks über dem Wasser. An den Heckflossen von beiden sind Hakenkreuzfahnen angebracht.
Der regelmäßige Lufthansa-Postdienst nach Südamerika begann im Februar 1934. Die Post aus Deutschland und en europäischen Hauptstädten wurde per Flugzeug nach Stuttgart Böblingen gebracht und dort gesammelt. Mit einer Heinkel He 70 »Blitz« ging es von dort über Marseille nach Sevilla. Dort wurde die Post in eine andere Maschine umgeladen, die mit einer Zwischenlandung in Las Palmas auf den Kanarischen Inseln nach Bathurst in Gambia flog. Dort wurde die Post ausgeladen und zu dem in Hafen liegenden Katapultschiff »Westfalen« gebracht. Auf seiner Katapultanlage befand sich ein Flugboot vom Typ Dornier Wal. Nach der Postübernahme schießt das Katapult den "Wal" in Richtung Südamerika ab. Vor der Insel Fernando de Noronha wartet eine auf Schwimmer gesetzte Junkers W-34 des Condor-Flugdienstes, um die Post zu übernehmen und über Natal nach Rio de Janeiro zu bringen. Die Postlaufzeit Deutschland-Südamerika betrug so anfangs nur noch 5 Tage (gegenüber 11 Tagen 1930), 1935 konnte sie auf 3 1/2 Tage reduziert werden. 1936 nahmen die beiden Luftschiffe LZ 129 "Hindenburg" und LZ 127 "Graf Zeppelin" einen regelmäßigen Reisedienst nach Südamerika auf. In diesem Jahr flogen sie fahrplanmäßig 20 mal nach Südamerika und wechselten sich mit den Flugzeugen der Lufthansa bei der Postbeförderung ab. Auf dem Bild ist der Moment abgebildet, in dem das aus Deutschland kommende Luftschiff auf das in Gegenrichtung startende Flugboot trifft. Allerdings ist unklar, ob es eine solche Begegnung wirklich gegeben hat oder ob das Bild nur symbolisch für die Leistungen der deutschen Postfliegerei steht.
Zitiervorschlag
Gemälde "Luftpost / Zeppelin-Luftschiff LZ 129 mit Dornier-Flugboot über der brasilianischen Insel Fernando de Noronha", 1936; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.859,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/e73d844f-ff52-4dd4-8e2a-d1778b22757a (zuletzt aktualisiert: 25.5.2025)