Hersteller
British Radio Telegraph & Telephone Co. Ltd.
Erfinder
John Graeme Balsillie (1885 - 1924)
Geografischer Bezug
Australien
Herstellungsort
London
Material
Holz; Kunststoff/Ebonit; Metall/Messing; Textil
Farbe
messingfarben; braun
Objektmaß (b x h x t)
290 x 230 x 250 mm
Systematik
Funk/Funktelegrafie/Funktelegrafie-Empfänger/Funkempfänger mit Magnetdetektor
Firmenschild
"THE BRITISH RADIO TELEGRAPH // & TELEPHONE Co Ltd // 5, LONDON WALL BUILDINGS, // LONDON, E. C. // BALSILLIE'S SYSTEM."
John Graeme Balsillie (1885-1924) studierte ab 1903 Elektrotechnik in Großbritannien und erfand 1904 einen Magnetdetektor. Danach arbeitete er für eine Firma, die drahtlose Telegraphenstationen in England und dann in Russland errichtete. Nachdem er etwa fünf Jahre in Deutschland, Sibirien und China gearbeitet hatte, gründete er in England die britische Radiotelegraph Co.. Sein »Balsillie-System« der drahtlosen Telegraphie wurde 1911 als Verletzung des Marconi-Patents eingestuft.
Balsillie war 1910 zum assoziierten Mitglied der Institution of Electrical Engineers gewählt worden. Nachdem er 1911 den australischen Premierminister Andrew Fisher in London getroffen hatte, wurde er am 31. Juli zum Ingenieur für Funktelegraphie beim australischen Generalpostmeister ernannt, um einen Seefunkdienst aufzubauen. Bis 1913 errichtete er ein Netz von 20 Seefunkstationen, die - nach den Vorgaben der australischen Regierung - der Konstruktion von John Balsillie folgten.
In Australien hatte sich schon 1909 die Australasian Wireless Limited (AWL) als Vertreter von Telefunken gegründet. Die englische Marconi Company verklagte 1912 die australische Regierung wegen Verletzung ihrer Patente, während die AWL ihrerseits gegen Firmen vorging, die Marconi-Geräte verwendeten. Daraufhin einigten sich Marconi und die AWL 1913 und gründeten gemeinsam die Amalgamated Wireless (Australasia) Ltd. (AWA), die künftig in Australien und Neuseeland die Patente von Marconi und Telefunken hielt.
Der Streit mit der australischen Regierung über mögliche Patentverletzungen durch das Basiliie-System wurde 1915 beigelegt, ohne dass die Regierung eine Zahlung leisten musste. Die 20 Seefunkstationen nach dem Basillie-System hatten durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs kriegswichtige Bedeutung erlangt und wurden vom Generalpostmeister an das Department of the Navy übertragen. Unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen, schied Basillie Ende 1915 aus dem Dienst aus und widmete sich der Wetterbeeinflussung.
Zitiervorschlag
Magnetdetektor nach Balsillie's System mit Federwerk-Antrieb, 1909 - 1911; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.33404,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/decc0338-5427-4214-a6fa-a7833b820e95 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)