Hersteller
Messrs. Muirhead & Co. / Muirhead & Co. Ltd. (1894 - 1999)
Verwender
Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft (DAT) (gegr. 1899)
Verwender
Kaiserliche Reichspost, Telegrafenamt Emden
Herstellungsort
Westminster, Großbritannien
Verwendungsort
Emden
Material
Glas; Holz; Kunststoff/Ebonit; Metall; Textil
Farbe
messingfarben; braun; schwarz
Objektmaß (b x h x t)
255 x 240 x 260 mm
Systematik
Telegrafie/Seekabel-Telegrafie/Lochstreifensender für Seekabel
Beschriftung
MUIRHEAD & Co WESTMINSTER // No 19,214 (oben)
Seriennummer
Nr. 19.214
Dieser Lochstreifengeber für Kabelschrift nutzt - ähnlich wie das Wheatstone-System - dreireihige Papierstreifen, in die die Morsezeichen vorgestanzt wurden. Dabei diente die mittlere, bereits vorgestanzte Perforation nur dem Papiervorschub; die Löcher der oberen Reihe und unteren Reihe dienen zum Senden der Zeichen. Der Wheatstone-Sender und -Empfänger waren auch für Unterseekabel geeignet. Bei höheren Übertragungsgeschwindigkeiten kam es jedoch wegen der Übertragung auf den langen Kabeln zu einem Ineinanderlaufen der Zeichen, die beim Empfang nicht mehr sauber getrennt wurden.
Der Muirhead Automatic Curb Transmitter nutzt daher einen Curb genannten Gegenstrom-Stoß, bei der man jeder Stromsendung in das Kabel einen solchen entgegengesetzter Richtung (Polarität) folgen lässt. Bei diesem Gegenstrombetrieb wird der Anstieg und Abfall der ankommenden Zeichen steiler.
"Ein vielverwendeter Maschinensender ist 1894 von Muirhead angegeben und zuerst von der Eastern Telegraph Co. eingeführt worden. Dieser ermöglicht in sehr vollkommener Weise die Regelung der Strom- und Erdungsdauer sowie die Einschiebung eines Gegenstroms von regelbarer Dauer. ... Der Lochstreifensender soll einen mit Lochgruppen versehenen Papierstreifen abfühlen und Stromsendung bestimmter Richtung und Dauer in das Kabel schicken. Jeder Stromsendung folgt eine Erdung, dazwischen kann auch noch eine Stromsendung entgegengesetzter Richtung (Gegenstrom) eingeschoben werden. Die Dauer der Strom- und Gegenstromsendung und der Erdung ist in weiten Grenzen, ohne dass der Lochstreifensender angehalten zu werden braucht, den wechselnden Verhältnissen der Leitung und des Betriebes entsprechend stetig regelbar." (Handwörterbuch des elektrischen Fernmeldewesens 1929)
Diese Geräte fanden 1898 am Kabel Emden-Vigo erstmals Verwendung und wurden dann auch auf dem Azorenkabel von Borkum über Fajal nach New York verwendet.
Zitiervorschlag
Lochstreifensender / Maschinensender für Kabelschrift "Muirhead's Automatic Curb Transmitter", ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.2486,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/d844d713-8d2b-4a53-b942-f1368d01422d (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)