Der Nokia 9000 Communicator ist das erste Mobiltelefon mit einem vollwertigen Internetzugang. Bei der Markteinführung am 15. August 1996 gehört das nicht einmal in den Büros zum Standard. Der multitaskingfähige Communicator verfügt über die gängigen Office-Programme sowie Fax und E-Mail – und einen HTML-fähigen Web-Browser. Diese Funktionen waren in den technischen Vorläufern, den Personal Digital Assistants, nicht ohne eine Kabelverbindung nutzbar, konnten mit dem Communicator aber erstmals in vollem Umfang unterwegs genutzt werden.
Die Kombination von PDA und Mobiltelefon spiegelt sich im Design des 9000 Communicators. Von außen sieht er wie ein sperriges Handy aus. Er lässt sich aber seitlich aufklappen und verwandelt sich dadurch zu einem multifunktionalen Universalgerät. Die kleine Antenne ist verstellbar und kann an den jeweiligen Benutzermodus angepasst werden. Neun Funktionstasten boten Direktzugriff auf einen Kalender, ein Adress- und Notizbuch, sowie Fax- und E-Mail-Programme. Und über eine Internet-Taste öffnete sich ein Web-Browser, mit dem HTML-Internetseiten aufrufbar waren. Auch Text- oder Tabellen-Dokumente konnten bearbeitet werden, sodass Nokia den Communicator als »Büro im Westentaschenformat« bewarb.
Rückblickend war die Kombination von zwei Geräten in einem einzigen und vollkommen mobilen Universalgerät ein Meilenstein der Kommunikationsgeschichte und die Geburtsstunde des Smartphones. Diesen Begriff gab es 1996 allerdings noch nicht. Nokia verwendete deshalb zunächst den Begriff Viewphone, um die nachfolgenden Geräte vom Hearphone abzugrenzen, das lediglich telefonieren konnte. Zwei Jahre später führte Ericsson den Produktnamen "Smart Phone" für die multifunktionalen und internetfähigen Mobiltelefone ein.
Zitiervorschlag
Smartphone "Nokia 9000 Communicator", ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2008.66,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/d0b11f1d-3585-4f89-bb8d-1ff934a4e576 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)