Stiftschreiber / Reliefschreiber mit Gewichtsantrieb
Datierung
1848
Hersteller
Edward N. Kent
Verwendungsort
Deutschland
Herstellungsort
New York, NY, USA
Farbe
messingfarben; braun
Material
Holz; Metall/Messing; Papier
Objektmaß (b x h x t)
375 x 205 x 250 mm
Gewicht
5,5 kg
Systematik
Telegrafie/Morsetelegrafie/Morse-Stiftschreiber, Reliefschreiber
Beschriftung
"Edward N. Kent // 116 John St. // New York"
Transkription
CHEMICAL APPARATUS, SOLD BY EDWARD N. KENT. //
ELECTRO-MAGNETIC AND GALVANIC APPARATUS. //
MORSE'S TELEGRAPH APPARATUS.
MORSE'S REGISTER. Fig. 404, including a set of weights for do., a paper reel and roll of paper, and the patent right. $60 00.
Extract from agreement between Samuel F. B. Morse, and Edward N. Kent.
Said Morse being the inventor and Patentee of the Electro-Magnetic Telegraph, doth by these articles grant permission to the said Kent, to make, or cause to be made, and to vend the instruments of said Telegraph, on the following conditions, to wit:
The said Kent shall have said instruments well made, in accordance with the model furnished by said Morse.
Said Kent shall keep on hand for sale, a sufficient supply of said Telegraphic instruments, to furnish on demand the authorized companies now formed, or which may be hereafter formed under Morse's Patent, and only to such companies, person or persons as shall present a written authority from said Morse.
In consideration of these provisions, said Morse hereby grants to the said Kent, the exclusive right to make, or cause to be made, and to vend the instruments of said Telegraph in the city and county of New-York. Signed, SAMUEL F. MORSE, EDWARD N. KENT.
In accordance with the above agreement, persons wishing to purchase the Telegraph Apparatus, will state to the manufacturer whether it is for illustrating the principle, or for transmitting intelligence, and he will obtain permission to use it, from Professor Morse.
A description of the Telegraph will be found in Silliman's Journal for January, 1848.
ELECTRO-MAGNETIC AND GALVANIC APPARATUS. //
MORSE'S TELEGRAPH APPARATUS.
MORSE'S REGISTER. Fig. 404, including a set of weights for do., a paper reel and roll of paper, and the patent right. $60 00.
Extract from agreement between Samuel F. B. Morse, and Edward N. Kent.
Said Morse being the inventor and Patentee of the Electro-Magnetic Telegraph, doth by these articles grant permission to the said Kent, to make, or cause to be made, and to vend the instruments of said Telegraph, on the following conditions, to wit:
The said Kent shall have said instruments well made, in accordance with the model furnished by said Morse.
Said Kent shall keep on hand for sale, a sufficient supply of said Telegraphic instruments, to furnish on demand the authorized companies now formed, or which may be hereafter formed under Morse's Patent, and only to such companies, person or persons as shall present a written authority from said Morse.
In consideration of these provisions, said Morse hereby grants to the said Kent, the exclusive right to make, or cause to be made, and to vend the instruments of said Telegraph in the city and county of New-York. Signed, SAMUEL F. MORSE, EDWARD N. KENT.
In accordance with the above agreement, persons wishing to purchase the Telegraph Apparatus, will state to the manufacturer whether it is for illustrating the principle, or for transmitting intelligence, and he will obtain permission to use it, from Professor Morse.
A description of the Telegraph will be found in Silliman's Journal for January, 1848.
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.0.33825.1
Samuel Morse gelingt es nicht, das amerikanische Telegrafennetz in der Hand des Staates oder wenigstens einer Firma zu konzentrieren. Die Lizenzen werden an mehrere Dutzende regionale Gesellschaften verkauft. Die Telegrafenapparate für die verschiedenen Linien fertigen Instrumentenbauer wie Edward Kent.
Der auf der Linie Bremen-Bremerhaven eingesetzte Morseschreiber von Brüggemann ähnelt viel stärker den amerikanischen Vorbildern als die in Hamburg eingesetzten Morseschreiber von Robinson und Bröcking. Es ist gesichert, dass William und Charles B. Robinson zwei Morseschreiber mit sich führen, als sie 1847 anfangen, den Morsetelegrafen in Deutschland zu vermarkten.
Laut Karl August Steinheil: Beschreibung und Vergleichung der galvanischen Telegraphen Deutschlands nach Besichtigung im April 1849; in: Dinglers Polytechnisches Journal, 1850, Band 115, Nr. XXXVI, S. 181–194 war zumindest in der Telegrafenstation in der Hamburger Börse ein Telegraf von Chubbuck aus Utica, NY im Einsatz, da dieser entsprechend signiert war. Dieser Apparat ist heute verloren; daher gibt es keine Kenntnis über dessen Aussehen.
Von der Herkunft der Robinson-Apparate wissen wir nur durch die Bemerkung Steinheils, die sich allerdings nur auf den einen Apparat bezog, den Steinheil in der Börse gesehen hat. Dass beide Apparate aus der Werkstatt von Chubbuck stammen, war eine Annahme späterer Autoren, die nicht unbedingt zutreffend sein muss. Ebenso können die von den Robinsons mitgebrachten Apparate auch aus unterschiedlichen Werkstätten stammen.
Obwohl dieser Morseschreiber von Edward N. Kent aus dem sehr frühen Sammlungsbestand des Reichspostmuseums stammt und über eine sehr niedrige Inventarnummer des Berliner Haupttelegrafenamtes verfügt, gibt es keine weiteren Indizien, die diesen Morseschreiber mit den Robinsons in Verbindung bringen. Denkbar ist auch, dass man sich diesen Apparat in der Zeit um 1850 auf anderen Wegen direkt aus den USA beschafft hat.
In einem Verkaufsprospekt »Chemical Apparatus, sold by Edward N. Kent”, erschienen in New York 1848, wird genau dieser Morseschreiber angeboten (Abb. Nr. 404) für 60 US-Dollar zusammenmit einem Antriebsgewicht, einem Papierrollenhalter, einer Papierrolle und dem Recht, die patentierte Erfindung zu nutzen. Abgedruckt ist eine Vereinbarung zwischen Kent und Samuel Morse:
»Der genannte Kent soll die genannten Instrumente sorgfältig und gemäß dem von Morse gelieferten Modell anfertigen lassen.
Kent soll stets einen ausreichenden Vorrat dieser telegraphischen Instrumente zum Verkauf bereithalten, um auf Verlangen die durch Morse’s Patent autorisierten Gesellschaften zu beliefern – sowohl die bereits bestehenden als auch jene, die künftig gegründet werden. Der Verkauf darf ausschließlich an solche Gesellschaften, Personen oder Körperschaften erfolgen, die eine schriftliche Genehmigung von Morse vorweisen können.
Als Gegenleistung für diese Bestimmungen gewährt der genannte Morse dem genannten Kent das ausschließliche Recht, die Instrumente des genannten Telegraphen in der Stadt und im County von New York herzustellen, herstellen zu lassen und zu verkaufen.
Gemäß der obigen Vereinbarung sollen Personen, die den Telegraphenapparat erwerben möchten, dem Hersteller mitteilen, ob er zum Zweck der Veranschaulichung des Prinzips oder zur Übermittlung von Nachrichten bestimmt ist. Der Hersteller wird sodann die Genehmigung zur Nutzung bei Professor Morse einholen.«
Der auf der Linie Bremen-Bremerhaven eingesetzte Morseschreiber von Brüggemann ähnelt viel stärker den amerikanischen Vorbildern als die in Hamburg eingesetzten Morseschreiber von Robinson und Bröcking. Es ist gesichert, dass William und Charles B. Robinson zwei Morseschreiber mit sich führen, als sie 1847 anfangen, den Morsetelegrafen in Deutschland zu vermarkten.
Laut Karl August Steinheil: Beschreibung und Vergleichung der galvanischen Telegraphen Deutschlands nach Besichtigung im April 1849; in: Dinglers Polytechnisches Journal, 1850, Band 115, Nr. XXXVI, S. 181–194 war zumindest in der Telegrafenstation in der Hamburger Börse ein Telegraf von Chubbuck aus Utica, NY im Einsatz, da dieser entsprechend signiert war. Dieser Apparat ist heute verloren; daher gibt es keine Kenntnis über dessen Aussehen.
Von der Herkunft der Robinson-Apparate wissen wir nur durch die Bemerkung Steinheils, die sich allerdings nur auf den einen Apparat bezog, den Steinheil in der Börse gesehen hat. Dass beide Apparate aus der Werkstatt von Chubbuck stammen, war eine Annahme späterer Autoren, die nicht unbedingt zutreffend sein muss. Ebenso können die von den Robinsons mitgebrachten Apparate auch aus unterschiedlichen Werkstätten stammen.
Obwohl dieser Morseschreiber von Edward N. Kent aus dem sehr frühen Sammlungsbestand des Reichspostmuseums stammt und über eine sehr niedrige Inventarnummer des Berliner Haupttelegrafenamtes verfügt, gibt es keine weiteren Indizien, die diesen Morseschreiber mit den Robinsons in Verbindung bringen. Denkbar ist auch, dass man sich diesen Apparat in der Zeit um 1850 auf anderen Wegen direkt aus den USA beschafft hat.
In einem Verkaufsprospekt »Chemical Apparatus, sold by Edward N. Kent”, erschienen in New York 1848, wird genau dieser Morseschreiber angeboten (Abb. Nr. 404) für 60 US-Dollar zusammenmit einem Antriebsgewicht, einem Papierrollenhalter, einer Papierrolle und dem Recht, die patentierte Erfindung zu nutzen. Abgedruckt ist eine Vereinbarung zwischen Kent und Samuel Morse:
»Der genannte Kent soll die genannten Instrumente sorgfältig und gemäß dem von Morse gelieferten Modell anfertigen lassen.
Kent soll stets einen ausreichenden Vorrat dieser telegraphischen Instrumente zum Verkauf bereithalten, um auf Verlangen die durch Morse’s Patent autorisierten Gesellschaften zu beliefern – sowohl die bereits bestehenden als auch jene, die künftig gegründet werden. Der Verkauf darf ausschließlich an solche Gesellschaften, Personen oder Körperschaften erfolgen, die eine schriftliche Genehmigung von Morse vorweisen können.
Als Gegenleistung für diese Bestimmungen gewährt der genannte Morse dem genannten Kent das ausschließliche Recht, die Instrumente des genannten Telegraphen in der Stadt und im County von New York herzustellen, herstellen zu lassen und zu verkaufen.
Gemäß der obigen Vereinbarung sollen Personen, die den Telegraphenapparat erwerben möchten, dem Hersteller mitteilen, ob er zum Zweck der Veranschaulichung des Prinzips oder zur Übermittlung von Nachrichten bestimmt ist. Der Hersteller wird sodann die Genehmigung zur Nutzung bei Professor Morse einholen.«
Zitiervorschlag
Stiftschreiber / Reliefschreiber mit Gewichtsantrieb, 1848; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.33825.1,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/ce8fbac1-ae62-4330-b4d3-c7a880393e36 (zuletzt aktualisiert: 16.11.2025)