Hersteller
Siemens & Halske AG (1897 - 1966)
Vertrieb
Elektrischer Ferndrucker GmbH (1903 - 1945)
Material
Metalle, Glas, Holz, Ebonit, Textilien
Farbe
schwarz, grau, weiß
Objektmaß (b x h x t)
185 x 155 x 380 mm
Systematik
Telegrafie/Typendrucktelegrafen/Ferndrucker
Firmenschild
Electrischer Ferndrucker // G.m.b.H. // Berlin S.W. 68 No 1405 (auf Rand)
Aufkleber
Siemens Ferndrucker // Entwicklung 1899 // bis 120 Buchstaben pro Min. (Unterseite)
Seriennummer
Nr. 1405
Der Ferndrucker von Siemens & Halske wurde 1898 von Adolf Franke aus dem Siemens-Börsendrucker weiterentwickelt, den es bereits seit 1874 gab. Der Ferndrucker war auf dem Gebiet der Reichstelegrafenverwaltung ursprünglich für Nebentelegrafenanlagen zugelassen, die Firmen oder Privatwohnungen mit dem nächsten Telegrafenamt verbanden und mit denen angekommene oder aufzugebende Telegramme ohne Telegrammboten rasch zugestellt werden konnten.
Ab 1904 betrieb die Gesellschaft Elektrischer Ferndrucker in Berlin eine Ferndruckerzentrale, um Börsen-, Handels- und Zeitungsnachrichten zu übermitteln. Die Teilnehmer konnten auch mit dem Haupttelegrafenamt und untereinander verbunden werden. In Bremen betrieb die Reichspost ab 1908 eine reichseigene Ferndrucker-Vermittlungsstelle mit Klappenschrank und Gruppenschaltern, mit der Schiffsmeldungen verbreitet wurden.
In großen Städten wie Berlin wurde der Ferndrucker für den innerörtlichen Telegrammverkehr bei der Reichspost verwendet. Zunächst in Württemberg, später auch andernorts, wurde der Ferndrucker an Stelle von Morse- oder Hughestelegrafen auch für die normale Telegrammübermittlung eingesetzt.
Vorteil des Ferndruckers war die leichte Bedienung durch die schreibmaschinenähnliche Tastatur, die Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 120 Zeichen in der Minute bzw. 1300 Worte in der Stunde, die Kontrollmöglichkeit durch den Ausdruck auf Papierstreifen und der Umstand, dass die Empfangsseite nicht ständig mit Personal besetzt sein musste.
Zitiervorschlag
Elektrischer Ferndrucker / Typendrucktelegraf, nach 1904; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2012.411,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/be1bf1a3-1d0c-438c-848a-f00f7521e8ec (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)