Hersteller
Siemens & Halske AG (1897 - 1966)
Verwendungsort
Deutschland
Objektmaß (b x h x t)
130 x 470 x 240 mm
Systematik
Telefonvermittlung/automatische Telefonvermittlung/elektromechanische Telefonvermittlung
Schild
"4012/16" (Vorderseite)
Der Hebdrehwähler wird mit Wählimpulsen schrittweise fortbewegt. Er verarbeitet die Ziffern durch eine Heb- und eine anschließende Drehbewegung eines Kontaktarmes und kann so jede einzelne von 100 abgehenden Leitungen gezielt ansteuern. Das Geräusch an der Wählscheibe der Fernsprecher verrät, dass dies erst mit dem Rücklauf der Wählscheibe geschieht. Die Schaltorgane - Vorwähler, Gruppenwähler und Leitungswähler - sind dekadische Sortiersysteme, die z.B. die Trennung von Orts- und Ferngesprächen leisten.
Angeblich soll eine korrupte Telefonistin den Anlass zur Automatisierung der Vermittlung gegeben haben. Der Amerikaner Almon B. Strowger arbeitete als Bestatter, und soll davon überzeugt gewesen sein, dass Telefonistinnen Aufträge bevorzugt an seine Konkurrenten vermittelten - darum entwickelte er eine technische Lösung, die den menschlichen Einfluss auf die Vermittlung ausschalten sollte. 1889 meldet er einen Hebdrehwähler zum Patent an. Bereits 1892 geht damit die erste automatische Wählvermittlungsstelle in La Porta (USA) in Betrieb. 1900 wird in Berlin eine Versuchsanlage eingerichtet und 1908 eröffnet in Hildesheim das erste europäische «Selbstanschlußamt”.
Zitiervorschlag
Hebdrehwähler 22, II. Gruppenwähler (GW) im System 22, ab 1922; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.4074,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/bd87788b-3d9a-4b99-943c-4b38c9a634b4 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)