Dieses Werk von Volker März besteht aus 16 handtellergroßen, farbig bemalten Tonfiguren, die als allegorische Darstellungen und als ironische Sinnbilder fantastisch-imaginativer, kritisch-destruktiver, erotisch-sexueller wie auch politisch unkorrekter Gedanken gesehen werden können.
Seine Figuren vermitteln eine heute eher selten anzutreffende humorvolle, abgründig-skurrile Lust im künstlerischen Denken und Gestalten. Stets schimmert ein melancholisches Moment hindurch. Diesem Gegensatz von Humor und Melancholie entspricht die Gleichzeitigkeit von glücklich-rettenden und gefährlich-destruktiven Elementen. Die Arbeiten mögen zuweilen resignativ durchwirkt scheinen, doch stets sind sie zum Bersten gespannt und voll kreativer Unruhe und leidenschaftlicher Ungeduld.
Volker März inszeniert an unterschiedlichen öffentlichen Orten Figurengruppen, so auch im Museum für Kommunikation Berlin (2001). Gruppen bestehen aus handgeformten, bemalten Tonfiguren und provozieren mit einem kalkulierten, motivischen Ansatz den Betrachter. Durch zugespitzte Posen, freche Gesten und mit heftigen und satirischen Attributen ziehen sie die Aufmerksamkeit Betrachters schnell auf sich, um dann durch ihre Unverfrorenheit zu amüsieren oder zu schockieren. Es scheinen serielle Typen zu sein, jede einzelne Figur ist jedoch als selbständiger Handling modelliert, keine Figur gleicht der anderen. Die Figuren treten zueinander in Bezug, können aber auch allein stehen.
Zitiervorschlag
16-teilige Plastik aus gebranntem Ton mit dem Titel "Schwebende Kommunikation", 2010; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.2016.1642,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/b9aa564a-3e43-496b-a59f-7d39d91493d4 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)