Hersteller
BTS Broadcast Television Systems GmbH (1986 - 1996)
Hersteller
Fuji Photo Film Co. Ltd. (1934 - 2006)
Herstellungsort
Darmstadt
Herstellungsort
Tokyo
Farbe
grau, schwarz, rot, silberfarben
Material
Metall, Kunststoff, Glas
Objektmaß (b x h x t)
310 x 455 x 1117 mm
Systematik
Fernsehen/Fernseh-Studiotechnik/elektronische Fernsehkameras
Fernsehen/Fernseh-Studiotechnik/elektronische Fernsehkameras/Digitale Fernsehkameras
Beschriftung
Fujinon-HD R14X12.5 HDTV KCH 1000 BTS
Die BTS Broadcast Television Systems GmbH ging 1986 ging als Joint-Venture hervor aus der Darmstädter Bosch Fernseh GmbH gemeinsam mit Philips Broadcast in Breda. Im selben Jahr begann auch die Entwicklung der HDTV-Kamera KCH 1000.
Die KCH 1000 eines der Ergebnisse des Eureka 95-Projektes. Eureka war ein 1985 ins Leben gerufenes, europäisches Technologie-Förderungs-Projekt, das aus 297 Einzelprojekten bestand und von der EU mit 13 Miliarden DM gefördert wurde. Das Teilprojekt "Hochauflösendes Europäisches Fernsehen (1250 HDTV)" mit der Nummer Eureka-95 hatte die Aufgabe, dem japanischen (und amerikanischen) Vorschlägen für eine HDTV-Norm eine den europäischen Bedürfnissen angepaßte und technologisch aktuellere Alternative gegenüberzustellen. Vor allem sollte es - anders als die japanische Norm - von der Kamera bis hin zum Fernsehgerät völlig kompatibel mit der vorhandenen Studiotechnik, mit den bestehenden Übertragungsstrecken und mit den damaligen Fernsehgeräten in den Haushalten sein.
Insoweit ging es - im Rahmen einer eher technologiepolitisch motivierten Aufgabe - um eine Entwicklungs- und Machbarkeitsstudie, für die bis 1990 insgesamt 2530 Mannjahre Entwicklungsaufwand geleistet werden sollten und die 506 Millionen DM kostete.
Die KCH 1000 war die weltweit beste jemals gebaute Röhren-Kamera. Sie produzierte mit dre Plumbicon-Röhren ein HDTV-Bild mit 1250 Zeilen (aus zwei Halbbildern zu 625 Zeilen) im Format 16:9 -als analoges Signal. Da die endgültige HDTV-Norm damals noch nicht feststand, war die KCH 1000 für Multistandard Betrieb ausgelegt. Durch Austausch der Software im Kamerakopf und in der Kamera-Kontrolleinheit konnte viele unterschiedliche HDTV-Abtastmoden realisiert werden.
Die Entwicklung der Kamera begann 1986, sie war von 1991 bis 1994 lieferbar. Ungefähr 26 Stück wurden überhaupt nur gefertigt, denn die Eureka-95-Studie sollte nur die technische Machbarkeit einer europäischen HDTV-Norm erforschen. Bei ihrer Fertigstellung gab es keine Möglichkeit, das analoge HD-Bild dieser Kamera zum heimischen Fernseher zu übertragen. denn die benötigten Bandbreiten (ein Gigabit Stream) konnte damals kein Sender, kein Kabel und auch kein Satellit bereitstellen. Die Kompression von Fernsehsignalen steckte zu dieser Zeit noch in den Anfängen. Insoweit war das hochauflösende analoge Fernsehen eine technische Sackgasse.
HDTV sollte erst mit der digitalen Fernsehtechnik seine Praxisreife erlangen und tatsächlich Einzug in die Haushalte halten. Dieses Projekt der 1980er Jahre mit seinen technischen Fortschritten hat dafür auch den Weg geebnet.
Zitiervorschlag
HDTV-Fernsehkamera KCH 1000 mit Objektiv Fujinon HD R14X12.5, 1991 - 1994; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2011.1379,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/b80fc24a-1ac4-46ee-9c55-8fb60d26a16c (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)