Geografischer Bezug
Schrobenhausen, Bayern, Deutschland
Farbe
olivgrün, beige, braun, schwarz
Objektmaß (b x h x t)
525 x 800 x 150 mm
Systematik
Architektur/Posthausschilder, Außenbeschilderung
Aufschrift
"K: K: Post Brief Samlung // Schrobenhausen." (Vorderseite unten)
Aufkleber
[Ausschnitt aus altem Museumskatalog von 1909] (Rückseite unten)
Schlagworte
Thurn und Taxis, Posthausschild, Bayern, Schrobenhausen, Verkehrsmuseum Nürnberg, Briefsammlung, Referenzobjekt, Dendrochronologie
" (...) Eines der spätesten, erhaltenen Hausschilder der Taxisschen Reichspost haben wir mit dem Schild der Briefsammlung Schrobenhausen vor uns. Obwohl Schrobenhausen an einer großen Poststraße lag und die Postillione schon längst durch die Stadt ritten, hatte Schrobenhausen aus betrieblichen Gründen noch im 18. Jahrhundert keine eigene Poststation. 'Nur mit Mühe wurde erreicht, dass bei dem Bürgermeiszter Thaddäus Trapp eine sogenannte Briefsaammlung eingerichtet wurde. Ihm erteilte das Oberpostamt Augsburg am 17.9.1801 die Erlaubnis, an seinem Hause ein Schild mit der Inschrift K. R. Brief-Sammlung anzuhängen, damit jedermann daraus ersehe, dass der Herr Bürgermeister das Recht habe, die Briefe anzunehmen und abzugeben' (Johann Brunner, Die Poststraße von Augsburg bis zum Böhmerwald, Landschaft und Geschichte, Archiv für Postgeschichte in Bayern, 1/1938, Seite 135-150). Das Schild mit den Abmessungen 61x80 cm ist aus Holz gefertigt und zum Schutz gegen Witterungseinflüsse mit einem kleinen Dach versehen. Die Inschrift lautete ursprünglich "K. R. Post Brief Sammlung Schrobenhausen", wobei K. R. für "Kaiserliche Reichs" stand. Bei einer späteren Restaurierung ist dann die undeutlich gewordene Abkürzung R nicht mehr als "Reichs" erkannt und irrtümlich die viel bekanntere und geläufigere Abkürzung K (aus K. K. = Kaiserlich Königlich) darus gemacht worden. Dieser Irrtum eines Restaurators hat wiederholt zu Mißdeutungen Anlaß gegeben (Johann Brunner, Hoheitsabzeichen im Bereiche der Post in Bayern, Archiv für Postgeschichte in Bayern, 2/1926, Seite 94-102). Das Schild befindet sich im Besitz des Postmuseums Nürnberg."
(Helmut Thiel, Posthausschilder in Bayern. Sinnbild staatlicher Hoheit und Macht, in: Archiv für Postgeschichte in Bayern, 1/1979, Seite 2)
Im Jahr 2021 wurde eine dendrochronologische Holzuntersuchung in Auftrag gegeben, um die Datierung des Schildes zu überprüfen. Die 34 Jahresringe der für das Schild verwendeten Fichte wurden zwischen 1765 und 1798 verortet, das Fälldatum wurde auf nach 1799 datiert, das Holz könnte aus Sachsen oder Thüringen stammen. Die bislang im Datensatz angegebene Datierung konnte so belassen werden.
Das Schild stammt aus der Postabteilung des Verkehrsmuseums Nürnberg und kam vor 1909 in die Sammlung; es stammt vom Gasthofbesitzer Xaver Dafelmeier aus Schrobenhausen. Bereits um 1930 hing es nachweislich in der Dauerausstellung der Postabteilung des Verkehrsmuseums Nürnberg.
Das Schild ist in der Form wie ein überdachtes Tafelbild für Fassaden gestaltet.
Zitiervorschlag
Posthausschild der K. K. Post Brief Sammlung in Schrobenhausen (Bayern), Thurn und Taxis, 1801 - 1805; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.2005.87,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/b12a921d-793b-424e-b6c6-5c8c1e1501b1 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)