Maler
Alexander Kircher (1867 - 1939)
Bezug Darstellung
Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft (DAT) (gegr. 1899)
Geografischer Bezug
Horta auf Faial (Azoren)
Material
Farbe/Ölfarbe; Holz; Textil/Leinen
Bildmaß (b x h)
1495 x 990 mm
Rahmenmaß (b x h x t)
1649 x 1140 x 60 mm
Systematik
Kunst/Malerei/Gemälde
Signatur
". ALEX . KIRCHER" (rechts unten)
Schild
Kabellegung auf Horta/Azoren // Alexander Kirchner (auf Rahmen)
Der Marine- und Landschaftsmaler Alexander Kircher wurde 1867 im damals österreichischen Triest geboren und starb 1939 in Berlin. Als ihm verletzungsbedingt eine Laufbahn als Marineoffizier verschlossen blieb, studierte Kircher von 1888 bis 1893 an der Berliner Akademie unter anderem bei Friedrich Sturm, wobei er sich von Beginn an maritimen Sujets zuwandte. Er unternahm Studienreisen in ganz Europa, reiste in den Orient und nach Nordamerika. 1893 wirkte er an der malerischen Ausschmückung von Bauten auf der Weltausstellung in Chicago mit sowie an Panoramen und Dioramen des Marinemalers Hans Ritter von Petersen. Ferner betätigte sich Kircher als Zeitschriftenillustrator. Von 1895 bis 1900 lehrte er als Professor an der Kunstakademie in Triest. 1904 übersiedelte Kircher nach Dresden, wo er sich als freier Künstler der dortigen Kunstgenossenschaft anschloss. Einflussreiche Mäzene aus Adel, Industrie und Schifffahrt förderten den Künstler, darunter Kaiser Franz Joseph I. und Kaiser Wilhelm II., in deren Auftrag er zahlreiche Marine- und Flottenbilder malte. In der Zwischenkriegszeit hielt Kircher den Wiederaufbau der deutschen Handels- und Kriegsmarine fest. In den Repräsentationsräumen von Reedereien und Werften und auf vielen Passagierschiffen waren Gemälde von Kirchers Hand zu finden.
Die 1899 in Köln gegründete Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft (D.A.T.) verlegte - um vom englischen Kabelmonopol unabhängig zu werden – 1900 das erste deutsche Transatlantikkabel von Emden über Horta auf der Azoreninsel Faial nach New York. Die starke Zunahme des Nachrichtenverkehrs machte schon 1904 ein zweites Kabel erforderlich. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden beide Kabel durchtrennt und später von den Alliierten beschlagnahmt. 1926 verlegte die Deutsch-Atlantische Telegrafengesellschaft ein weiteres Azorenkabel von Emden über Horta in die Vereinigten Staaten. Das Gemälde zeigt die Anlandung des Kabels an einem steinigen Strand. Zahlreiche Arbeiter sind damit beschäftigt, das Kabel in einem Graben zu verlegen. Einige Aufseher beobachten die Arbeiten, eine große Kabelrolle wartet auf die Verlegung. Im Hintergrund sind einige kleinere weiße Häuser zu erkennen, ein Fahnenmast steht davor. Die Gebäude können als Telegrafenstation interpretiert werden, doch die Station der DAT befand sich am Rand des Stadtzentrums vor Horta.
Zitiervorschlag
Gemälde "Kabelverlegung bei Horta auf der Azoreninsel Faial", 1926; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.960,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/af0c4e9b-7d29-46aa-9f25-561f5cc31d01 (zuletzt aktualisiert: 13.0.2025)