

Handkoffer von Wilma Eggert und Hans Eggert aus Hamburg
Datierung
1930er Jahre
Hersteller
unbekannt
Geografischer Bezug
Hamburg, Deutschland
Material
Vulkanfiber (alter Kunststoff auf Papierbasis)
Farbe
dunkelbraun
Objektmaß (b x h x t)
750 x 570 x 220 mm (stehend)
Gewicht
2.770 g
Systematik
Personenverkehr, Reisen/Reiseausrüstung/Reisebehältnisse/Koffer
Aufschrift
"Echt Vulkanfiber" (seitlich links)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
3.2014.1350
Schlagworte
Hamburg, Reise, Koffer, Wien, Referenzobjekt
Leichter Handkoffer aus Vulkanfiber (Kunststoff auf Papierbasis) mit dunkelbraun lackiertem Griff aus Metall und zwei halbseitig umlaufenden dunkelbraunen Lederriemen. Die beiden abschließbaren messingfarbenen Schlösser haben als Herstellergravur ein Hufeisen und darin eine Krone mit zwei ovalen Kreisen und darin jeweils ein H, unter dem Markenzeichen steht "GARANTIE", Schlüssel sind keine vorhanden. Innen ist der Koffer komplett mit beige-braun-blauem Papier beklebt; zum Halten des Kofferdeckels dient seitlich innen ein silberfarbenes Haltescharnier, unterseitig sind zwei messingfarbene Deckelscharniere und vier silberfarbene gewölbte Aufstellfüße befestigt.
Die Nutzer des Koffers, Wilma und Hans Eggert, hatten 1929 in Hamburg geheiratet aber keine Hochzeitsreise gemacht. Die erste große Reise unternahmen sie 1938 oder 1939 mit der Reichsbahn in die Hauptstadt des nicht mehr eigenständigen Österreich. Hierfür wurde dieser Koffer angeschafft. Im Sommer 1943 bei der Ausbombung Hamburgs konnten neben Gegenständen wie einer Nähmaschine, Sofa und Sessel sowie Teppichen auch dieser Koffer gerettet werden. Zweieinhalb Jahre später kehrte Wilma Eggert mit eben diesem Koffer aus dem russisch besetzten Brandenburg nach Hamburg zurück. In den 1950er und 1960er Jahren blieb der Koffer ungenutzt; als Betreiber eines Tante-Emma-Ladens war an eine längere Schließung nicht zu denken. Erst nach Aufgabe des Ladens wurden ab Ende der 1960er Jahre Urlaube gemacht. Hierfür wurden neue Lederkoffer angeschafft und nicht der unmoderne Vorkriegskoffer genutzt. Ende der 1980er Jahre sollte das veraltete Koffermodell entsorgt werden, wurde aber von der Enkelin zur Sicherung übernommen. Da der Koffer auch in den folgenden 25 Jahren nicht für Reisen genutzt wurde, sondern nur auf wechselnden Dachböden und in Kellern gelagert wurde, wurde er im Mai 2014 an das Museum für Kommunikation Berlin abgegeben.
Die Nutzer des Koffers, Wilma und Hans Eggert, hatten 1929 in Hamburg geheiratet aber keine Hochzeitsreise gemacht. Die erste große Reise unternahmen sie 1938 oder 1939 mit der Reichsbahn in die Hauptstadt des nicht mehr eigenständigen Österreich. Hierfür wurde dieser Koffer angeschafft. Im Sommer 1943 bei der Ausbombung Hamburgs konnten neben Gegenständen wie einer Nähmaschine, Sofa und Sessel sowie Teppichen auch dieser Koffer gerettet werden. Zweieinhalb Jahre später kehrte Wilma Eggert mit eben diesem Koffer aus dem russisch besetzten Brandenburg nach Hamburg zurück. In den 1950er und 1960er Jahren blieb der Koffer ungenutzt; als Betreiber eines Tante-Emma-Ladens war an eine längere Schließung nicht zu denken. Erst nach Aufgabe des Ladens wurden ab Ende der 1960er Jahre Urlaube gemacht. Hierfür wurden neue Lederkoffer angeschafft und nicht der unmoderne Vorkriegskoffer genutzt. Ende der 1980er Jahre sollte das veraltete Koffermodell entsorgt werden, wurde aber von der Enkelin zur Sicherung übernommen. Da der Koffer auch in den folgenden 25 Jahren nicht für Reisen genutzt wurde, sondern nur auf wechselnden Dachböden und in Kellern gelagert wurde, wurde er im Mai 2014 an das Museum für Kommunikation Berlin abgegeben.
Zitiervorschlag
Handkoffer von Wilma Eggert und Hans Eggert aus Hamburg, 1930er Jahre; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.2014.1350,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/a9264ac8-40fe-4bf9-8137-efc1250d55b8 (zuletzt aktualisiert: 9.5.2025)