Datierung
nach 1860 - vor 1870
Hersteller
Matthäus Hipp (1813 - 1893)
Verwender
Großherzoglich Badische Verkehrsanstalten, Direktion (1854 - 1872)
Verwendungsort
Baden
Herstellungsort
Neuchatel
Material
Holz; Metall/Messing; Papier
Farbe
messingfarben; braun
Objektmaß (b x h x t)
285 x 360 x 190 mm
Systematik
Telegrafie/Morsetelegrafie/Morse-Farbschreiber
Matthäus Hipp (geboren am 25.10.1813 in Blaubeuren, gestorben am 03.05.1893) macht zusammen mit Johannes Eichenhofen eine Uhrmacherlehre in Blaubeuren, arbeitet 1832-34 bei dem bedeutenden Uhrmacher V. Stoß in Ulm, arbeitet 1835 in einer Uhrenfabrik in Saint-Aubin und eröffnet 1840 eine Uhrmacherwerkstatt in Reutlingen. Er steht in Kontakt mit verschiedenen Physikern wie Steinheil und Reusch. 1840 baute er das nach ihm benannte "Hippsche Chronoskop", mit dem sich Reaktionszeiten messen ließen. 1842 baute er eine erste elektrische Uhr.
Im Vorfeld der Eröffnung des schweizerischen Telegrafennetzes am 05.12.1852 wurde die Eidgenössische Telegraphenwerkstätte (ETW) in Bern gegründet. Fehlendes Know-how bei Schweizer Mechanikern und Lieferengpässe bei ausländischen Firmen führten zur Entscheidung, Telegrafenapparate samt Zubehör in eigener Regie aus vorfabrizierten Einzelteilen zusammenzubauen. Erster Werkführer der ETW wurden der Württemberger Elektroingenieur Matthäus Hipp und der Uhrmacher Jakob Karl Kaiser.
Am 08.07.1852 übernahm Hipp die Leitung der ETW, die bis Ende 1852 für die 34 Telegrafenbüros des Schweizer Netzes 115 Apparate zusammenbaute. Die ETW beliefert bald auch die Schweizer Eisenbahnen, Sardinien, Frankreich und Deutschland, insbesondere Baden.
1855 wurde Gustav Adolf Hasler zum Assistenten Hipps gewählt. Die Reorganisation und die Unterstellung des Betriebs unter das eidgenössische Finanzdepartement führten 1860 zu Hipps Demission. Hipp gründete nach seiner Demission eine eigene Telegrafenfabrik in Neuenburg, die später an Albert Favarger und Alfred von Peyer überging und unter dem Namen FAVAG Teil der Hasler-Gruppe wurde. Die hohe Seriennummer deutet auf eine spätere Herstellung.
Zitiervorschlag
Morse-Farbschreiber der badischen Telegrafenverwaltung, nach 1860 - vor 1870; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.30852,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/9b70c488-7d09-44cc-bdf6-1d9e24d1e8d3 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)