
Sprach-Verschlüsselungsgerät Datotek "DV - 505" der argentinischen Armee
Datierung
1974 - nach 1982
Hersteller
Datotek Inc. (1969 - 1989)
Verwender
Fuerzas Armadas de la República Argentina (gegr. 1816)
Herstellungsort
Dallas, Texas, USA
Material
Metall; Kunststoff
Farbe
silberfarben; rot
Objektmaß (b x h x t)
410 x 330 x 460 mm
Gewicht
20 kg
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Sprachverschlüsselung/Sprachverschlüsselungsgeräte
Beschriftung
"datotek.inc // buenos aires argentinia"
Seriennummer
900 - 1339 - 001
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.2010.643
Der DV-505 wurde um 1974 von Datotek in Dallas entwickelt. Obwohl das Gerät oft als Sprachverschlüsselungssystem beworben wird, war es in Wirklichkeit nur ein Sprachverschleierungsgerät. Der DV-505 verfügt über einen 5-kanaligen Frequenz- und Zeit-Sprachverschlüsseler (F/T) mit einem Rolling-Code-Schlüsselgenerator für kontinuierlich wechselnde Schlüssel.
Der Schlüsselgenerator hat eine sehr lange kryptographische Periode und bot zwei Millionen Schlüsselkombinationen pro Schlüsselfamilie, wobei 16 Millionen Schlüsselfamilien zur Verfügung standen. Der Schlüsselgenerator basierte auf mehreren nichtlinear rückgekoppelten Schieberegistern (NLFSR). Daher ist es sehr schwierig, seine Sequenz vorherzusagen. Doch Sprachverschlüsselungen sind von Natur aus unsicher, da das übertragene Signal aus einer Reihe kurzer (transponierter) Audio-Samples besteht, die noch die Eigenschaften der menschlichen Sprache aufweisen. Aus diesem Grund bieten Sprachverschlüsselungen nur sehr begrenzte Sicherheit.
Viele Länder der Dritten Welt in Afrika und Südamerika setzten jahrelang Sprachverschlüsselungsgeräte wie das DV-505 ein, oft beraten und subventioniert von der amerikanischen Regierung. Es versteht sich von selbst, dass solche Systeme von den amerikanischen Behörden leicht zu knacken waren.
Dieser DV-505 wurde von den argentinischen Streitkräften verwendet, zuletzt im Falklandkrieg 1982. Das britische GCHQ hatte das Gerät geknackt und war in der Lage, die mit dem DV-505 verschleierte Kommunikation ihrer argentinischen Gegner mitzuhören, was den Briten bei der Schlacht um die Falkland-Inseln Vorteile bescherte.
Es wurde berichtet, dass das GCHQ hierbei möglicherweise Hilfe von der amerikanischen NSA erhielt und dass die NSA eine geheime Vereinbarung mit dem Hersteller Datotek getroffen hatte und von diesem die Möglichkeit bekam, über die Hintertür einer eingebauten Schwäche des kryptographischen Algorithmus einzudringen.
Allerdings nutzt der DV-505 lediglich ein 5-kanaliges Rolling-Code-Verschlüsselungsverfahren und er ist wie jedes Sprachverschlüsselungssystem von Natur aus unsicher. Daher wäre das GCHQ durchaus in der Lage, einen Sprachverschlüsseler wie den DV-505 allein zu knacken, ohne Hilfe der NSA oder des Herstellers.
Der Schlüsselgenerator hat eine sehr lange kryptographische Periode und bot zwei Millionen Schlüsselkombinationen pro Schlüsselfamilie, wobei 16 Millionen Schlüsselfamilien zur Verfügung standen. Der Schlüsselgenerator basierte auf mehreren nichtlinear rückgekoppelten Schieberegistern (NLFSR). Daher ist es sehr schwierig, seine Sequenz vorherzusagen. Doch Sprachverschlüsselungen sind von Natur aus unsicher, da das übertragene Signal aus einer Reihe kurzer (transponierter) Audio-Samples besteht, die noch die Eigenschaften der menschlichen Sprache aufweisen. Aus diesem Grund bieten Sprachverschlüsselungen nur sehr begrenzte Sicherheit.
Viele Länder der Dritten Welt in Afrika und Südamerika setzten jahrelang Sprachverschlüsselungsgeräte wie das DV-505 ein, oft beraten und subventioniert von der amerikanischen Regierung. Es versteht sich von selbst, dass solche Systeme von den amerikanischen Behörden leicht zu knacken waren.
Dieser DV-505 wurde von den argentinischen Streitkräften verwendet, zuletzt im Falklandkrieg 1982. Das britische GCHQ hatte das Gerät geknackt und war in der Lage, die mit dem DV-505 verschleierte Kommunikation ihrer argentinischen Gegner mitzuhören, was den Briten bei der Schlacht um die Falkland-Inseln Vorteile bescherte.
Es wurde berichtet, dass das GCHQ hierbei möglicherweise Hilfe von der amerikanischen NSA erhielt und dass die NSA eine geheime Vereinbarung mit dem Hersteller Datotek getroffen hatte und von diesem die Möglichkeit bekam, über die Hintertür einer eingebauten Schwäche des kryptographischen Algorithmus einzudringen.
Allerdings nutzt der DV-505 lediglich ein 5-kanaliges Rolling-Code-Verschlüsselungsverfahren und er ist wie jedes Sprachverschlüsselungssystem von Natur aus unsicher. Daher wäre das GCHQ durchaus in der Lage, einen Sprachverschlüsseler wie den DV-505 allein zu knacken, ohne Hilfe der NSA oder des Herstellers.
Zitiervorschlag
Sprach-Verschlüsselungsgerät Datotek "DV - 505" der argentinischen Armee, 1974 - nach 1982; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2010.643,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/9568cf76-3f71-4ede-a56d-a3d2c0106d98 (zuletzt aktualisiert: 27.7.2025)