Herstellungszeitraum
1942 - 1945
Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie mbH (1923 - 1955)
Verwendungsort
Deutschland
Material
Elektronik; Metall
Objektmaß (b x h x t)
610 x 1.100 x 460 mm
Systematik
Übertragungstechnik/Drahtlose Übertragungstechnik/Richtfunk
Schild
"Dm G 5k (U) Nr. 018 //Instandsetzung und Umänderung // Dezimeter Dienststelle" (Vorderseite)
Im Jahr 1935 wurde bei der Firma Telefunken in Berlin an einer neuen Möglichkeit der Übertragung mit Richtfunk gearbeitet. Hierbei sollten Nachrichten - mit speziellen Antennen gebündelt- zwischen zwei Stationen für Entfernungen von 20 bis 50 Kilometer ausgetauscht werden. Die zu entwickelnden Geräte sollten zudem im Frequenzbereich von 600 MHz, dem heutigen Fernsehübertragungsbereich, arbeiten.
Schon ein Jahr später, 1936/37, wurde von den Telefunken Entwicklungsingenieuren eine Reihe von Mustern unter der Bezeichnung »Olympiagerät« vorgestellt, die das spezielle Interesse des Militärs, besonders der Luftwaffe fanden.
Der Vorteil dieser Übertragungsart war offensichtlich. Ohne Verlegen von Leitungen konnte eine Telefon- oder Fernschreibverbindung aufgebaut werden. Die Technik war vollständig neu, selbst die in den Geräten verwendeten Röhren mussten neu entwickelt werden.
Die gerichtete Übertragung erforderte im Gegensatz zum gebräuchlichen Kurzwellenfunk
nur geringe Sendeleistungen von einem Watt und machte die Übertragung auch weitgehend abhörsicher.
Die Luftwaffe konnte damit in ganz Europa ein Nachrichtennetz vom Nordkap bis nach Kreta und weiter sogar nach Ägypten und von der Atlantikküste bis weit nach Russland aufbauen. Technisch gesehen war es der Anfang der Richtfunktechnik mit nur einem Sprachkanal und vier Fernschreibkanälen. Nach dem Krieg
nutzte die Post einen Teil der Geräte zum ersten Aufbau eines nachrichtentechnischen Netzes in der Bundesrepublik, das dann bis zum Beginn der 50er Jahre im Einsatz war und erst durch Neuentwicklungen abgelöst wurde.
Zitiervorschlag
Dezimetergerät DMG 5K U, Richtfunksendeempfänger "Michael", ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2021.192,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/9335b744-f5ac-498a-9c2f-860c2ba8e248 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)