Hersteller
Ertel-Werk für Feinmechanik (1921 - 1984)
Verwender
Deutsches Reich, Wehrmacht, Luftwaffe (1935 - 1945)
Erfinder
Arthur Scherbius (1878 - 1929)
Herstellungsort
München, Bayern, Deutschland
Material
Metall; Holz; Kunststoff
Objektmaß (b x h x t)
270 x 135 x 345 mm
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Verschlüsselungsmaschinen/Rotor-Chifriermaschinen
Die Enigma wird 1918 von Arthur Scherbius entwickelt, doch das deutsche Militär hat kein Interesse. Im Ersten Weltkrieg verschlüsselte das deutsche Militär noch per Hand – in der Folge können die Gegner die meisten Botschaften mitlesen. Daher nutzt die Wehrmacht ab 1930 Chiffriermaschinen. Die maschinelle Verschlüsselung verspricht Sicherheit und die Enigma – auf Deutsch Rätsel – scheint mit 100 Quadrilliarden Kombinationen nicht entschlüsselbar zu sein. Auch Luftwaffe, die SS, Polizei, Geheimdienste, Reichspost, Reichsbahn und Auswärtiges Amt nutzen die Enigma. Während des Zweiten Weltkrieges sind auf deutscher Seite rund 50.000 Maschinen im Einsatz und das deutsche Militär verlässt sich völlig auf die durchdachte Konstruktion der Enigma – obwohl unerklärliche Erfolge der Gegner Zweifel hätten wecken müssen.
Herzstück der Enigma sind drei oder vier austauschbare Walzen. Die Walzen sind drehbar angeordnet und haben beiderseits für jeden Buchstaben einen elektrischen Kontakt. Innen sind diese Kontakte durch Drähte unregelmäßig miteinander verbunden. Drückt man eine Buchstabentaste, so fließt elektrischer Strom auf dem unregelmäßigen Weg durch die Walzen, von einer Walze zur nächsten und bis zu einem Reflektor. Von dort fließt er auf einem anderen Weg erneut durch den ganzen Walzensatz. Am Ende leuchtet dann eine Anzeigelampe auf, die den verschlüsselten Buchstaben anzeigt. Bei jedem Tastendruck dreht sich mindestens eine Walze um eine Position weiter, so dass der Strom nach jedem Buchstaben einen völlig anderen Weg nimmt.
Der Deckel dieser Enigma besteht aus so genanntem "Panzerholz", einem Metall-Holz-Laminat bzw. außen mit Blech versehenem Sperrholz. Dieses leichte, aber robuste Material wurde von der Luftwaffe für die Kästen ihrer Enigmas verwendet, nachdem sie zu Kriegsbeginn noch Enigmas in Holzgehäuse verwendet hatte wie die restliche Wehrmacht.
Zitiervorschlag
Rotor-Chiffriermaschine "Enigma I" mit drei Walzen in Kasten aus "Panzerholz" der deutschen Luftwaffe, 1941 - 1945; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.23443,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/8c37fd41-2f49-4380-afe5-5264997390fa (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)