Hersteller
Sony Corporation (gegr. 1946)
Verwenderin
Antje Wooge
Verwendungsort
Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland
Verwendungsort
Madrid, Spanien
Objektmaß (b x h x t)
E-Book-Reader 105 x 150 x 155 mm geöffnet
Gewicht
E-Book-Reader 1,06 kg
Systematik
Datenkommunikation, Internet/Endgeräte für Datenübertragung/Endgeräte mit Internetzugang/Ebook-Reader, E-Book-Lesegeräte
Rundfunk, Tonaufzeichnung/Tonaufzeichnungs- und Tonwiedergabegeräte/Digitale Tonaufzeichnungs- und -wiedergabegeräte
Nach dem "Walkman", dem "Watchman" und dem "Discman" entwickelte der japanische Hersteller Sony Anfang der 1990er Jahre auch einen tragbaren Multimedia-Player, der elektronische Texte anzeigte. Die digitalen Bücher und die Software der Reader hatten Firmen mit Erfahrung im Bereich der CD-ROM entwickelt und die darauf gespeicherten digitalen Daten in disketten-ähnlichen Caddys geschützt. Die ersten E-Books waren dadurch klein, handlich und auch unterwegs gut einsetzbar. Ein großer Erfolg war das aufklappbare Gerät mit QWERTY-Tastatur und Navigationstasten allerdings nicht. Schon wenige Monate nach der Markteinführung des ersten Modells ("Data Discman DD-1EX") 1991 stellte Sony 1992 verbesserte Modelle vor, die auch Tondateien abspielten konnten. Dazu gehört auch dieser E-Book-Reader. Die "electronic books" blieb jedoch ein Nischenprodukt, das vor allem Sprachstudenten und Touristen ansprach, die die Auswahl von digitalen Wörterbüchern mit Aussprachebeispielen schätzten. Auch der hohe Preis - der "Data Discman DD-10BZ" kostete bei seiner Markteinführung 1992 stolze 1.200 DM - hemmte den Erfolg der ersten digitalen Bücher.
Die Verwenderin dieses Geräts erhielt den Data Discman 1993 von ihrem Opa als Geschenk für ihr bestandenes Abitur. Sie war gerade 19 geworden und interessierte sich einen Tag nach dem Abiball nicht für das futuristische Gerät. Der Streit mit ihrem damaligen Freund und späteren Ehemann war der jungen Frau wichtiger als das technische Spielzeug. Wenige Wochen später unternahm sie eine dreimonatige Sprachreise nach Madrid und nutzte zum Lernen das elektronische Spanischwörterbuch von Langenscheidt. Die "Bee Books" - eine Reihe digitaler Nachschalgewerke, die der Bertelsmann Lexikon Verlag ab 1992 herausgab - blieben demgegenüber weitgehend ungenutzt. Und auch die Begeisterung für das spanische Wörterbuch verflog schon nach kurzer Zeit. Rückblickend schilderte die ehemalige Sprachreisende: "Ich saß immer an einem kleinen runden Tisch im Zimmer der Freunde in Madrid, und habe gelernt. Aber mit dem kleinen klassischen gelben Langenscheidt Wörterbuch war ich bei der Wörtersuche trotzdem meist schneller und ich glaube, am Ende des Jahres 1993 hatte das Gerät schon die meiste Arbeit geleistet."
Zitiervorschlag
E-Book-Reader "Data Discman DD-10BZ" mit drei Data Discs, 1992; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2022.72.0,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/8b90d018-936b-4fa9-8b38-9c9d1844233d (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)