Vertrieb
Office of the Government Chief Information Officer OGCIO of the Government of Hong Kong Special Administrative Region (ab 2003)
Entwickler
Supply Chain Multitech Research and Development Centre LSCM
Entwickler
Skytech Creations Ltd.
Entwickler
Compathnion Technology Ltd.
Herstellungsort
Sonderverwaltungszone Hongkong, Volksrepublik China
Verwendungsort
Sonderverwaltungszone Hongkong, Volksrepublik China
Material
Kunststoff; Metall; Textil
Objektmaß (b x h x t)
85 x 25 x 65 mm
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Abhörgeräte, Überwachungsgeräte, Wanzen/übrige Geräte zur verdeckten Überwachung
Datenkommunikation, Internet/Endgeräte für Datenübertragung/Internet of Things/Identifikation
Beschriftung
"Stay Home Safe // Powered by OGCIO & LSCM" (oben)
Beschriftung
"[WLAN-Symbol] 32051 // 15961"
Schlagworte
Coronavirus, Überwachung
Bei diesem Objekt handelt es sich um einen Prototypen eines elektronischen Armbandes zur Überwachung der angeordneten Quarantäne von einreisenden Personen in die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong.
Bei Ausbruch der Corona-Pandemie (COVID-19 bzw. SARS-CoV-2) versuchte die Regierung des dichtbesiedelten Stadtstaates, die Ausbreitung der Epidemie zu kontrollieren. Die meisten Einwohner leben eng beieinander in kleinen Wohnungen von Hochhäusern; gleichzeitig ist Hongkong eine Drehscheibe des Verkehrs zwischen der Volksrepublik China und dem Ausland.
Zur Kontrolle der ab dem 04. Februar 2020 geltenden vierzehntägigen Quarantäne für alle einreisenden Personen entwickelte das Office of the Government Chief Information Officer OGCIO zusammen mit einem Forschungsinstitut, dem Logistics and Supply Chain Multitech Research and Development Centre LSCM der Regierung und einen lokalen Start-Up dieses Armband.
Das BLE-Armband (Bluetooth Low Energy) funktioniert zusammen mit der App "StayHomeSafe", die die Person in Quarantäne auf seinem Smartphone installieren muss und nicht deinstallieren darf. Das Armband kann nicht bzw. nicht zerstörungsfrei abgenommen werden um sicherzustellen, dass es die Person in Quarantäne die ganze Zeit trägt. Das Armband baut eine ständige Verbindung zum Smartphone des Trägers auf, so dass sich der Träger nicht von seinem Smartphone entfernen kann. Die "StayHomeSafe"-App auf dem Smartphone kontrolliert anhand von WiFi-, Bluetooth,- GPS- und Mobilfunkzellen-Signalen, dass der Träger seine Wohnung oder Unterkunft nicht verlassen kann (geo fencing).
Verstöße gegen die Quarantäne-Regeln - Verlassen der Unterkunft, Abnehmen des Armbandes, Unterbrechen der Datenverbindung etc. - wurden mit empfindlichen Strafen geahndet. Die Träger wurden von vier Kontrollzentren aus überwacht, die bei Unregelmäßigkeiten - etwa unterbrochener Datenverbindung, Wechsel des WLANs - mit sofortigen Videoanrufen auf dem Smartphone oder unangekündigten Hausbesuchen reagieren.
Zwischen Anfang Februar und Ende Juni 2020 mussten 270.000 Einreisende in Quarantäne gehen, davon wurden 150.000 mit solchen Armbändern überwacht.
Das Office of the Government Chief Information Officer OGCIO war stolz darauf, dass das elektronische Armband die Privatsphäre der Überwachten schützt, da weder Armband noch "StayHomeSafe"-App Zugriff auf die Kamera des Smartphones hätten, die SD-Karte und dem Speicher des Smartphone nicht auslesen würden und die Bewegungen des Trägers nicht überwacht würden.
Dieser erste Prototyp des Armbandes wurde innerhalb weniger Tage entwickelt. Es kontrolliert über Bluetooth die Anwesenheit des Trägers; anders jedoch als die Folgemodelle musste das Smartphone ständig mit dem Ladekabel verbunden bleiben. Verließ der Träger seine Unterkunft, beschädigte das Armband oder trennte er das Smartphone von der Stromversorgung, kam es zu einem Alarm.
Zitiervorschlag
elektronische Fußfessel / Armband zur Überwachung der Quarantäne von einreisenden Personen während der Corona-Pandemie (COVID-19 bzw. SARS-CoV-2), 2020; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2020.487,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/89afd5bc-1089-4f67-8255-52834e2c0b01 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)