Herstellungszeitraum
ab 1918
Hersteller
Gießerei F. S. Kustermann, (gegr. 1798)
Geografischer Bezug
Bayern
Herstellungsort
München
Objektmaß (b x h x t)
550 x 640 x 260 mm
Systematik
Brief- und Kleingutverkehr/Briefkästen und Briefeinwurfklappen (Hausbriefkästen und andere Zustelleinrichtungen siehe dort)
gegossen/erhaben
"Briefkasten" (Vorderseite)
Schlagworte
Bayern, Briefkasten, Referenzobjekt, Bayerische Post, Deutsche Bundespost
"Die Entwicklung der Landbriefkästen (...) Die 'Neue Sachlichkeit' forderte ihren Tribut. Die Firma Kustermann hatte 1908 der Generalpostdirektion einen neuen Landbriefkasten nach 'Professor Pfeiffer' vorgelegt, der auf Anordnung der Generaldirektion vom OPA München getestet wurde. Der Vergleich fiel nach dem Bericht des Oberpostamts (OPA) München vom 10.11.1908 folgendermaßen aus: Gewicht bei Kustermann und Pfeiffer je 23 kg, Fassungsvermögen 21 cdm bei Kustermann, 27 cdm bei Pfeiffer, Einwurf und Verschluß fast gleich, aber das 'Pfeiffer'sche Modell ist in Hinsicht auf den eine vorteilhafte künstlerische Gesamtwirkung erzielenden Aufbau und den Farbanstrich dem Kustermann-Briefkasten vorzuziehen.' Die Einführung des neuen Kastens scheiterte zunächst am Preis. Erst als die Firma Kustermann den Pfeiffer-Briefkasten für 13 Mark pro Stück, montiert und gestrichen ab Lagerhaus München-Ostbahnhof, anbot, wurde die probeweise Aufstellung in Villenkolonien beim OPA München angeordnet. Im Laufe des Jahres 1910 wurden die ersten 15 Landbriefkasten 'Muster Pfeiffer' angebracht. Wie schon der erste Kustermann-Briefkasten, so wurde auch das neue Modell in 2 Größen geliefert. Auch die Pfeiffer-Kästen waren aus Gußeisen und hatten einen kornblumenblauen Grundanstrich. Auf der Vorderseite waren sie mit einem vergoldeten Posthornrelief und dem erhabenen, goldenen Schriftzug 'Kgl. Bayer. Post Briefkasten' geschmückt. Lieferungen nach 1918 hatten die verkürzte Inschrift 'Briefkasten'. Diese Landbriefkästen überdauerten den 1. Weltkrieg, die Inflation, das Dritte Reich samt dem letzten Weltkrieg und waren noch bis vor kurzem in Gebrauch, postgelb gestrichen mit der schwarzen Aufschrift: Deutsche Bundespost."
(Helmut Thiel, Die bayerischen Briefkästen, in: Archiv für Postgeschichte in Bayern, 1975/II, Seite 323)
Dieser Briefkasten wurde 2003 von der Deutschen Post AG in Landshut
in die Sammlung übernommen und befindet sich seit 2010 in der Dauerausstellung des Museums für Kommunikation Nürnberg.
Zitiervorschlag
Briefkasten, Landbriefkasten, Bayern, "Modell Pfeiffer", große Ausführung, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 5.2003.144,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/88cfda27-9c14-4fae-91bc-7fe82f610006 (zuletzt aktualisiert: 28.11.2024)