

Plastik "Bayerischer Postillion auf Pferd"
Datierung
1939 - 1942
Bezug Darstellung
um 1810
Bildhauer
Kurt Tausch (1899 - 1969)
Bezug Darstellung
Königlich Bayerische Post (1806 - 1918)
Geografischer Bezug
Bayern
Herstellungsort
Berlin
Material
Farbe; Mineral/Gips
Farbe
mehrfarbig
Technik
gebrannt; bemalt
Objektmaß (b x h x t)
750 x 550 x 200 mm
Systematik
Kunst/Plastik/Skulptur
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.0.1891
Die Plastik zeigt einen bayerischen Postillion aus der Zeit nach 1808 in blauem Rock mit Armschild und mit schwarzem Zweispitz mit weiß/blauem Federbusch sowie mit Posthorn und blau/roter Schnur. Er reitet auf einem Postpferd in gestrecktem Galopp, nach vorn gebeugt und mit der Pistole nach links hinten zielend.
Diese Plastik wurde - zusammen mit einer ganzen Serie von Plastiken mit historischen Postszenen - zwischen 1938 und 1941 von dem Bildhauer Kurt Tausch gefertigt. Die meist aus mehreren Personen oder aber aus einer Person mit Pferd(en) bestehenden Ensembles stellten jeweils Postbedienstete in historischen Uniformen dar. Die relativ großen Plastiken waren aus Gips mit Metallverstärkung im Inneren ausgeführt und farbig bemalt. Sie vermochten so glasierte Porzellanskulpturen ganz gut zu imitieren. Tausch war nach mündlicher Überlieferung für diese Arbeit vom Kriegsdienst freigestellt worden.
Tausch wurde am 6. September 1899 als Sohn eines Tischlermeisters in Königsbrück geboren. Sein Großvater war der letzte Postillion der sächsischen Post auf der Strecke Königsbrück - Dresden - Waldhof. Ein Onkel ermöglichte Tausch in eine Ausbildung als Gipsbildhauer und Stuckateur in Leipzig, wo er in der Kunstgewerbeschule bei Professor Stein die Fächer Anatomie, Porträt und figürliche Komposition belegte. 1917 wurde Tausch zum Militär eingezogen und blieb bis 1929 Berufssoldat bei der Reichswehr. Anschließend arbeitete er als Steinbildhauer in Bautzen.
Nach seiner Heirat zog er 1931 nach Dresden. Er arbeitete bei der Post und war nebenbei intensiv künstlerisch tätig. Er schuf Rennplastiken als Ehrenpreise für die größten Pferderennvereine in Dresden, Leipzig, Köln, Dortmund und Baden-Baden. Tierplastiken standen immer mehr im Mittelpunkt seines Schaffens. Die Porzellanmanufaktur Meißen ehrte ihn 1937 mit zwei 1. Staatspreisen, für die Staatliche Porzellanmanufaktur Berlin gestaltete er aus Anlass des Weltpostkongresses 1942 eine Ehrengabe. Auf Kunstausstellungen in Dresden, Berlin und München zeigte er Tierplastiken, Akte und ethnologische Plastiken. Für das Reichspostmuseum in Berlin schuf er – noch immer hauptberuflich im Postdienst – zwischen 1939 und 1941 rund 24 Plastiken mit historischen Postszenen aus der Zeit von 1640 – 1880. Nach seiner Zeit als Soldat im 2. Weltkrieg führte er seine künstlerischen Tätigkeiten in Königsbrück als freischaffender Künstler bis zu seinem Tod am 15. März 1969 fort.
Diese Plastik wurde - zusammen mit einer ganzen Serie von Plastiken mit historischen Postszenen - zwischen 1938 und 1941 von dem Bildhauer Kurt Tausch gefertigt. Die meist aus mehreren Personen oder aber aus einer Person mit Pferd(en) bestehenden Ensembles stellten jeweils Postbedienstete in historischen Uniformen dar. Die relativ großen Plastiken waren aus Gips mit Metallverstärkung im Inneren ausgeführt und farbig bemalt. Sie vermochten so glasierte Porzellanskulpturen ganz gut zu imitieren. Tausch war nach mündlicher Überlieferung für diese Arbeit vom Kriegsdienst freigestellt worden.
Tausch wurde am 6. September 1899 als Sohn eines Tischlermeisters in Königsbrück geboren. Sein Großvater war der letzte Postillion der sächsischen Post auf der Strecke Königsbrück - Dresden - Waldhof. Ein Onkel ermöglichte Tausch in eine Ausbildung als Gipsbildhauer und Stuckateur in Leipzig, wo er in der Kunstgewerbeschule bei Professor Stein die Fächer Anatomie, Porträt und figürliche Komposition belegte. 1917 wurde Tausch zum Militär eingezogen und blieb bis 1929 Berufssoldat bei der Reichswehr. Anschließend arbeitete er als Steinbildhauer in Bautzen.
Nach seiner Heirat zog er 1931 nach Dresden. Er arbeitete bei der Post und war nebenbei intensiv künstlerisch tätig. Er schuf Rennplastiken als Ehrenpreise für die größten Pferderennvereine in Dresden, Leipzig, Köln, Dortmund und Baden-Baden. Tierplastiken standen immer mehr im Mittelpunkt seines Schaffens. Die Porzellanmanufaktur Meißen ehrte ihn 1937 mit zwei 1. Staatspreisen, für die Staatliche Porzellanmanufaktur Berlin gestaltete er aus Anlass des Weltpostkongresses 1942 eine Ehrengabe. Auf Kunstausstellungen in Dresden, Berlin und München zeigte er Tierplastiken, Akte und ethnologische Plastiken. Für das Reichspostmuseum in Berlin schuf er – noch immer hauptberuflich im Postdienst – zwischen 1939 und 1941 rund 24 Plastiken mit historischen Postszenen aus der Zeit von 1640 – 1880. Nach seiner Zeit als Soldat im 2. Weltkrieg führte er seine künstlerischen Tätigkeiten in Königsbrück als freischaffender Künstler bis zu seinem Tod am 15. März 1969 fort.
Zitiervorschlag
Plastik "Bayerischer Postillion auf Pferd", 1939 - 1942; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.1891,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/861c1ac8-bd9c-4fbc-91f6-a95b2fd27cfe (zuletzt aktualisiert: 4.5.2025)