1906 entwickelte der Danziger Physiker Max Wien die Löschfunkenstrecke: Sie besteht aus zahlreichen, hintereinander geschalteten plattenförmigen Funkenstrecken mit nur wenigen Millimetern Elektrodenabstand: die Serienfunkenstrecke. Durch Kühlung erlöschen die Funken rasch, so dass an der Funkenstrecke schneller wieder neue Funken entstehen können - daher der Name Löschfunkensender. Diese Konstruktion vermeidet Energieverluste, auch weil sie im Gegensatz zum Knallfunkensender nur eine einzige Frequenz abstrahlt. Der Wirkungsgrad kann so verdoppelt und die Reichweite verdreifacht werden. Im Kopfhörer des Empfängers hört man nun statt knackender Geräusche einen hellen klaren Ton, der dem Sender auch den Namen Tonfunkensender gibt.
Das Stoßsendeverfahren nach Max Wien und die mehrteilige Löschfunkenstrecke hatte sich Telefunken 1907 patentieren lassen. Ohnehin war der Bau von Funkgeräten ohne Zugriff auf Telefunken-Patente in Deutschland praktisch nicht möglich, denn die Telefunken GmbH hatte – ausgehend von den Erfindungen und Patenten von Adolf Slaby, Georg Graf von Arco und Karl Ferdinand Braun – fast alle weiteren für den Funk wichtigen Patente in Deutschland angesammelt.
Die Konkurrenz entwickelte daher Alternativen, um die Schutzrechte von Telefunken umgehen zu können. Die Lorenz AG nutzte in ihren »Vieltonsendern« Löschfunkenstrecken, in deren verstellbaren Entladungsraum Spiritus tropfte und verdampfte, um ein schnelles Abreißen der Funken zu erreichen.
Zitiervorschlag
Lichtbogenfunkenstrecke / Lichtbogengenerator, nach 1911; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.6286,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/83e4425d-59ce-43e2-8afd-86e0e6b9de70 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)