Karl Ferdinand Brauns bahnbrechende Erfindung löst ab 1906 sowohl den Kohärer (Fritter) wie auch die alternativ verwendete Schloemilch-Zelle als Demodulator in den Funkempfangsgeräten ab. Sein Detektor wirkt als Gleichrichter, der die hochfrequenten (Wechselstrom-)Signale in Gleichstrom umwandelt und somit der Demodulation der Signale dient.
Der Detektorempfänger bestehen nur aus wenigen Bauteilen: je ein Eingang für Antenne und Erde, einem Schwingkreis zur Abstimmung auf einen bestimmten Sender, dem eigentlichen Kristalldetektor als Gleichrichter zur Demodulation des Signals und der Kopfhörerbuchse. Die vielen, aus der Umgebung eintreffenden elektromagnetischen Funkwellen versetzen die Elektronen im Antennendraht in Schwingungen. Aus diesen schwachen Wechselströmen, die ein Gemisch aus allen empfangenen Signalen sind, filtert der Schwingkreis die gewünschte Frequenz heraus.
Diese kann man jedoch im Kopfhörer noch nicht hören, weil es sich um eine symmetrische Wechselspannung handelt, deren Durchschnitt Null ist. Der Kristalldetektor wirkt wie eine Diode und beseitigt durch Gleichrichtung (Demodulation) diese Symmetrie, in dem entweder die positive oder die negative Halbwelle abgeschnitten wird. Er lässt nur eine Halbwelle durch und macht aus der Wechselspannung eine pulsierende Gleichspannung, die als Niederfrequenz im Kopfhörer gehört werden kann.
Der Kristalldetektor besteht aus einem natürlichen oder synthetischen Kristall, z.B. Bleiglanz, Karborund oder Pyrit. Ein Stück Kristall wird in eine metallische Halterung eingespannt, die den einen Pol der Diode bildete. Vom anderen Pol wurde eine Metallspitze auf einen Punkt des Kristalls aufgedrückt. An diesem Punkt wirkt der Kristall wie ein Halbleiter. Die Bedienung des Detektors war sehr diffizil und erforderte Geschick und eine ruhige Hand, da mit Hilfe einer Metallspitze eine geeignete Stelle auf dem Kristall gesucht werden musste, die einen Gleichrichter-Effekt aufwies.
Zitiervorschlag
erster Kristalldetektor von Karl Ferdinand Braun für Versuchs- und Demonstrationszwecke, nach 1907; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.30434,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/82baa79c-8338-4600-b0d4-dab2e72d5090 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)