"Hausbriefkasten heißen auch nicht der Post gehörende Briefkasten, die in der Regel am Eingang zu den Wohnungen angebracht werden. Eine im Erdgeschoß eingerichtete Anlage kann auch die Kasten für sämtliche Wohnungen eines Hauses umfassen. Eine solche Einrichtung ist für die Post von großem wirtschaftlichen Vorteil, da sie die im Verhältnis zu den Beförderungskosten ungewöhnlich hohen Zustellungskosten vermindert. Auch wird der Zustelldienst beschleunigt. Der Zusteller braucht nur bei Abgabe von nachzuweisenden Sendungen, Sendungen mit Nachgebühren, Päckchen sowie Sendungen größeren Umfangs die Wohnung der Empfänger aufzusuchen. Allgemeine Einführung derartiger in Amerika in größtem Umfange eingerichteter, in Deutschland bisher in Frankfurt (Main) (1925 78% aller Wohnungen), Stuttgart (67,5%), Mannheim (43,3%), Freiburg (Breisgau) (42,1%), Köln (24,6%), Düsseldorf (17,7%) usw. eingebürgerter Anlagen ist erwünscht. Beim Neubau von Häusern soll zweckmäßig in jedem Fall auf die Einrichtung einer Hausbriefkastenanlage hingewirkt werden. Aus diesem Grunde hat das Reichspostministerium neuerdings auch angeordnet, daß fortan im Erdgeschoß oder am Gartenzaun der mehrstöckigen posteigenen Wohnungsbauten Hausbriefkastenanlagen vorzusehen sind, wenn nicht örtliche Gründe dagegen sprechen."
(Handwörterbuch des Postwesens, Berlin 1927, S. 152)
Der Briefkasten wurde 2008 zur Ergänzung der Sammlung der Museumsstiftung erworben.
Zitiervorschlag
Hausbriefkasten mit Aufschrift "Briefe", nach 1910; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.2008.2246,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/7286416c-8379-40ca-a4cc-46488992bc56 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)