Erfinder
Èduard-Léon Scott de Martinville (25.04.1817 - 26.04.1879)
Geografischer Bezug
Deutschland
Farbe
braun; schwarz; bronzefarben
Gewicht
6,6 kg (Zylinder)
Gewicht
4,14 kg (Trichter)
Gewicht
10,74 kg (gesamt)
Objektmaß (b x h x t)
335 x 345 x 680 mm (Zylinder)
Objektmaß (b x h x t)
350 x 570 x 540 mm (Trichter)
Systematik
Rundfunk, Tonaufzeichnung/Tonaufzeichnungs- und Tonwiedergabegeräte/Mechanische Tonaufzeichnung
Rundfunk, Tonaufzeichnung/Tonaufzeichnungs- und Tonwiedergabegeräte/Mechanische Tonaufzeichnung/Walzenphonografen/Phonografen
Aufkleber
"No. 853 // 33 / Kgl. Realgymnasium // A[unleserlich gemacht] E. // Zool."
Der Phonautograph (Neologismus aus altgriechisch φωνή 'phoné' =Ton, αὐτός autós =selbst und γράφειν 'gráphein' =schreiben; wörtlich also Tonselbstschreiber) ist eine Vorrichtung zur grafischen Aufzeichnung von Schall. Er wurde 1857 von Édouard-Léon Scott de Martinville unter Mitarbeit des Instrumentenbauers und Akustikers Rudolph Koenig erfunden.
Scott de Martinville verwendete eine an einer Membran angebrachte Schweinsborste, um den Schall sichtbar zu machen. Dabei wurde der Schall mit einen Holztrichter auf die Membran gelenkt und die Schweinsborste kratzte die aufgefangenen Schallsignale in die Oberfläche eines rußgeschwärzten Zylinders aus Glas, den man mit einer Handkurbel während der Aufzeichnung weiterdrehte.
So entstand eine in die Rußschicht gekratzte grafische Aufzeichnung vom zeitlichen Verlauf der Schallwellen (Amplituden). Im Gegensatz zum ähnlichen, 1877 von Thomas Alva Edison erfundenen Phonographen war der Phonautograph nicht in der Lage, die rein visuellen Aufzeichnungen wiederzugeben. Scotts Erfindung wurde allein für wissenschaftliche Untersuchungen von Schallwellen und ihrer Darstellung verwendet, aber nicht zur Wiedergabe von Tonaufnahmen.
2008 konnte eine Tonaufzeichnung Scott de Martinville aus dem Jahre 1860 mit Hilfe eines Computers rekonstruiert und hörbar gemacht werden, womit Scott die älteste bekannte Tonaufnahme zugeschrieben werden kann.
Zitiervorschlag
Phonautograph zum Aufzeichnen gesprochener Sprache, ab 1857; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2020.306,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/7048fa5f-e48e-447d-b32f-8fd1a5d0b85d (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)