
Hellfax Wetterkartenschreiber WF 103
Empfangsgerät für großformatige Wetterkarten
Ersteinführung
1953
Hersteller
Rudolf Hell oHG (1929 - 1945 / 1947 - 1955)
Verwendungsort
Deutschland
Material
Metall
Farbe
grau
Objektmaß (b x h x t)
800 x 490 x 390 mm
Gewicht
64 kg
Systematik
Telegrafie/Bildtelegrafie/Kopiertelegraf
Seriennummer
7211018
Objektart
Original
Inventar-Nr.
3.0.2434
Für die Übertragung aktueller Wetterkarten war die Bildtelegrafie von großer Bedeutung. Bereits 1918 fanden die ersten Versuche statt, um Wetterkarten in Zeppelin-Luftschiffe und auf Ozeandampfer zu übertragen. In den 1920er Jahren strahlten dann Rundfunksender täglich Wetterkarten aus, die mit Bild-Funk-Geräten empfangen werden konnten. Während des Zweiten Weltkrieges erprobte das Militär die Technik und nach Kriegsende entwickelten Ingenieure moderne Sende- und Empfangsgeräte für den nationalen und internationalen Austauch von Wetterkarten. Vor allem das große Format der Wetterkarten war dabei eine Herausforderung, denn 1952 hatte die Kommission für Synoptische Meteorologie internationale Standards fest und dadurch auch eine einheitliche Kartengröße von 50 x 40 cm festgelegt.
Speziell auf die neuen Standards zugeschnitten, entwickelte der Ingenieur Dr. Rudolf Hell 1953 den Hellfax Wetterkartenschreiber WF 103 (Empfänger) und den Hellfax Wetterkartengeber WF 104 (Sender) für die Faksimile-Übertragung großformatiger Wetterkarten. Damit konnten 45,7 x 59,9 cm große Wetterkarten zeitgleich an mehrere Teilnehmer versendet werden, ohne dass aufwendige Vorabeiten anfielen. Die gezeichnete Wetterkarte wurde direkt auf eine Bildtrommel mit 132 Millimietern Durchmesser gespannt und von einem optischen System abgetastet, das die Strichlinien als elektrische Impulse per Funkverbindung übertrug. Auf der Empfangsseite steuerten die eingehenden Impulse ein Schreibrädchen, das die Wetterkarte auf Normalpapier reproduzierte. Die Sendezeit einer Karte betrug 17 Minuten.
1954 und 1955 testete der Deutsche Wetterdienst zusammen mit der Deutschen Bundespost zwei Hellfax-Geräte zwischen Frankfurt, Hamburg und Kiel. Da die Karten nun nur an einer einzigen zentralen Stelle gezeichnet werden mussten, ergaben die Testläufe einen Zeitgewinn von 40 bis 60%. Aufgrund der positiven Testläufe nahm der Deutsche Wetterdienst am 1. Oktober 1955 den Faksimiledienst mit den beiden Hellfax-Geräten WF 103 und WF 104 auf. Für die Übertragung per Funk diente ein Langwellensender in Mainflingen, der für diesen Zweck von der Post gemietet wurde. Ende der 1960er Jahre verbesserte die Hell AG die Geräte durch einen bedienungsfreundichen Flacheinzug. Bis Mai 1996 strahlte der Deutsche Wetterdienst auf diese Weise Wetterkarten aus. Dann übernahmen computerbasierte Verfahren ihre Arbeit. Heute bilden global vernetzte Großrechenanlagen die Wetterverhältnisse in Echtzeit ab.
Speziell auf die neuen Standards zugeschnitten, entwickelte der Ingenieur Dr. Rudolf Hell 1953 den Hellfax Wetterkartenschreiber WF 103 (Empfänger) und den Hellfax Wetterkartengeber WF 104 (Sender) für die Faksimile-Übertragung großformatiger Wetterkarten. Damit konnten 45,7 x 59,9 cm große Wetterkarten zeitgleich an mehrere Teilnehmer versendet werden, ohne dass aufwendige Vorabeiten anfielen. Die gezeichnete Wetterkarte wurde direkt auf eine Bildtrommel mit 132 Millimietern Durchmesser gespannt und von einem optischen System abgetastet, das die Strichlinien als elektrische Impulse per Funkverbindung übertrug. Auf der Empfangsseite steuerten die eingehenden Impulse ein Schreibrädchen, das die Wetterkarte auf Normalpapier reproduzierte. Die Sendezeit einer Karte betrug 17 Minuten.
1954 und 1955 testete der Deutsche Wetterdienst zusammen mit der Deutschen Bundespost zwei Hellfax-Geräte zwischen Frankfurt, Hamburg und Kiel. Da die Karten nun nur an einer einzigen zentralen Stelle gezeichnet werden mussten, ergaben die Testläufe einen Zeitgewinn von 40 bis 60%. Aufgrund der positiven Testläufe nahm der Deutsche Wetterdienst am 1. Oktober 1955 den Faksimiledienst mit den beiden Hellfax-Geräten WF 103 und WF 104 auf. Für die Übertragung per Funk diente ein Langwellensender in Mainflingen, der für diesen Zweck von der Post gemietet wurde. Ende der 1960er Jahre verbesserte die Hell AG die Geräte durch einen bedienungsfreundichen Flacheinzug. Bis Mai 1996 strahlte der Deutsche Wetterdienst auf diese Weise Wetterkarten aus. Dann übernahmen computerbasierte Verfahren ihre Arbeit. Heute bilden global vernetzte Großrechenanlagen die Wetterverhältnisse in Echtzeit ab.
Zitiervorschlag
Hellfax Wetterkartenschreiber WF 103, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.2434,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/6ee039d0-eeda-45e3-8905-349f77bd5e1b (zuletzt aktualisiert: 7.1.2025)