Reliefschreiber nach Marcus mit Selbstauslösung

Datierung

nach 1856

Hersteller

Siegfried Samuel Marcus (1831 - 1898)

Verwender

k.k. privilegierte Südbahn-Gesellschaft (1859-1923)

Herstellungsort

Wien

Material

Holz; Kunststoff; Metall/Messing; Papier

Objektmaß (b x h x t)

280 x 470 x 200 mm

Gewicht

7,8 kg

Systematik

Aufkleber

eingraviert

Objektart

Original

Inventar-Nr.

4.0.33411

 

Siegfried Samuel Marcus (*1831 in Malchin; † 1898 in Wien) war ein in Wien lebender Mechaniker und Erfinder. Marcus absolvierte in seiner Heimatstadt beim Mechaniker Lilge eine Mechanikerlehre. 1845 ging er nach Hamburg bevor er 1848 in der gerade gegründeten Werkstatt von Siemens & Halske in Berlin tätig war. Dort arbeitete er an der Telegraphenlinie Berlin-Magdeburg mit und verbesserte deren Apparate. 1852 wurde er in Wien sesshaft und arbeitete zunächst in der Werkstatt des k.k. privilegierten Mechanikers Carl Eduard Kraft und von 1854 an als Laborant und Mechaniker am k.k. Physikalischen Institut. Von 1855 bis 1856 war Marcus Assistent des Physiologen und Physikers Karl Ludwig an der Josefs-Akademie. Im Jahr 1856 eröffnete er in der Wiener Mariahilfer Straße eine Telegraphenbauanstalt und baute 1857 eine Telegraphenlinie für die Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft. Marcus baute Geräte für das graphische Gewerbe, Telegraphenapparate und elektrische Zünder, elektrische Beleuchtungskörper, Gas-, Alkohol- und Benzinlampen und dergleichen. Mit der Erzeugung dieser Geräte und dem Verkauf seiner 130 Patente bestritt Marcus seinen Lebensunterhalt. Später zählte zu den Pionieren bei der Erfindung des Automobils.

Geräte dieser Bauart waren ab 1861 bei der österreichischen Südbahn in Verwendung. Charakteristisch für die Konstruktion ist die Anordnung des Elektromagneten und die Druckfeder für die Friktionswalze.