Hersteller
Messrs. Muirhead & Co. / Muirhead & Co. Ltd. (1894 - 1999)
Herstellungsort
Beckenham, London, Großbritannien
Material
Holz; Kunststoff; Metall; Naturstoff/Perlmutt (?); Textil
Farbe
schwarz; messingfarben; mehrfarbig (Kabel)
Objektmaß (b x h x t)
150 x 130 x 495 mm
Systematik
Telegrafie/Seekabel-Telegrafie
Telegrafie/Multiplex-Telegrafie
Beschriftung
[MUIRHEAD &] Co Ltd // No 59284 // 110 VOLTS (oben)
Aufschrift
PATENT No 233854 (oben)
Typenschild
MUIRHEAD // CONDENSER // TYPE 42 C // CAPACITY 0.5 + 0.5 // TESTED AT 1500 V-AC // MAX. WORKING VOLTAGE 750 V-AC // MUIRHEAD & CO LTD. // ELMERS END. // KENT. - ENGLAND. (Unterseite)
Dieser Stimmgabeloszillator mit Stimmgabel und Gewichten dient dazu, den phonischen Motor eines Lochstreifen-Schnellsenders für Kabelschrift vom Typ "Muirhead High Speed Automatic Cable Transmitter Type 4-B" anzusteuern.
Dieser nutzt eines phonisches Rad nach La Cour, einen Synchronmotor, der aus einem eisernen Zahnrad besteht, das sich vor einem Elektromagneten um eine vertikale Achse leicht dreht, wobei die Zähne dem Magnetpol sehr nahe liegen, ohne ihn zu berühren. Leitet man durch den Elektromagnet einen intermittierenden elektrischen Strom, so gerät das Rad in Rotation, die überaus gleichförmig ist, wenn die Unterbrechungen des Stromes regelmäßig erfolgen. Dies geschieht durch eine Stimmgabel nach Art eines Wagner'schen Hammers, deren Zinken zwischen den Polen eines hufeisenförmigen Elektromagnets liegen. Sie bewirkt eine Selbstunterbrechung des Stromes in Abhängigkeit von der Tonhöhe der Stimmgabel; je mehr Schwingungen sie in einer Sekunde macht, desto schneller rotiert das phonische Rad. Durch verschiebbare Gewichte auf der Stimmgabel kann die Geschwindigkeit zwischen 550 und 4000 Stromschritten in der Minute geregelt werden.
Warum die Geschwindigkeit der Muirhead-Schnellsender derart genau reguliert werden musste, ist noch nicht aufgeklärt, da die Empfangsgeräte auf der Gegenseite - entweder ein Wellenlinienschreiber oder ein Lochstreifenstanzer - auch geringfügig schneller oder langsamer laufen konnten. Denkbar ist, dass sich die Notwendigkeit zu genauer Taktung durch die Verwendung mehrerer Sender über einen Multiplex-Verteiler ergab.
Gleiche phonische Räder laufen - wenn sie von demselben Oszillator angesteuert werden, also in dessen phonelektrischen Stromkreis eingeschaltet sind – mit der exakt gleichen Geschwindigkeit. Daher eignen sie sich für synchrone Übertragungen, da die Umdrehungszahl auch sehr weit entfernte Apparate auf das genaueste übereinstimmt. Solche Stimmgabel-Oszillatoren werden daher auch für die Steuerung des Synchronlaufs von Multiplex-Verteilern verwendet.
Das auf dem Objekt erwähnte Patent Nr. 233854 zur Verbesserung der Stimmgabelregulierung wurde im April 1924 beantragt und im Mai 1925 erteilt. Es bietet ein Verfahren zur Änderung der Oszillationsperiode mittels Gewichtsanpassung, ohne die Schwingung der Gabel während des Vorgangs zu stören.
Zitiervorschlag
Stimmgabeloszillator zur Steuerung des phonischen Motors von Lochstreifen-Schnellsendern vom Typ Muirhead 4-B, ab 1925; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.31281,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/6214d004-581b-4f2e-900f-fbc5248cf71a (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)