

Krug mit Abbildung des Kabellegeschiffs HMS Agamemnon "Agamemnon in a Storm"
Datierung
nach 1865
Bezug Darstellung
1858
Hersteller
S. Moore & Co. [Wear Pottery] (1805 - 1882)
Herstellungsort
Sunderland, Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland (UK)
Technik
gebrannt; glasiert
Material
Keramik/Steinzeug
Farbe
grün; rotbraun; blau
Objektmaß (b x h x t)
120 x 130 x 97 mm
Systematik
Kunstgewerbe/Gebrauchsgegenstand mit postalischem Motiv/Krug
Übertragungstechnik/Unterseekabel/Seekabel mit Adern aus Metall/Untersee-Telegrafenkabel
Übertragungstechnik/Unterseekabel/Seekabel mit Adern aus Metall/Untersee-Telegrafenkabel
Beschriftung
"THE AGAMEMNON IN A STORM." (Vorderseite)
Beschriftung
"The sailor tost in stormy seas, // Though for his bark may roam, // still hears a voice in every breeze, // That wakens thoughts of homes // He thinks upon his distant frrends; [sic!] // His wife, his humble cot; // And from his immost heart ascends, // The prayer Forget me not." (Rückseite)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.2023.486
Dieser Trinkkrug trägt auf der Vorderseite eine Abbildung des Schiffes HMS Agamemnon in einem heftigen Sturm, auf der Rückseite ein Gedicht über die Gedanken eines Matrosen während eines Unwetters.
Die HMS Agamemnon war ein 1852 gebautes Linienschiff mit 91 Kanonen. Das dampfgetriebene Segelschiff war eines der größten Schiffe der britischen Marine, weshalb sie 1857 und 1858 - als Kabelschiff ausgerüstet - gemeinsam mit der USS Niagara die östliche Hälfte des ersten transatlantischen Telegrafenkabels verlegte.
Dabei geriet die HMS Agamemnon zusammen mit der USS Niagara in einen zehn Tage andauernden Sturm - einen der schwersten Stürme, der je im Nordatlantik beobachtet wurde. Dabei verrutschten die 1.250 Tonnen Kabel, die das Schiff geladen hatte - einen der gefährlichsten Momente des ganzen Unternehmens.
Die beiden angeschlagenen Schiffe setzen ihre Reise bis zur Mitte des Ozeans fort, verbanden dort die jeweils geladenen Kabel miteinander und segelten in entgegengesetzter Richtung fort, während sie das Kabel auf dem Meeresboden abwickelten. Nach mehreren Fehlversuchen (das Kabel brach immer wieder) erreichten sie Valentia, Irland, und Trinity Bay, Neufundland.
Nun waren Nordamerika und Europa verkabelt, erstmal war eine sofortige Kommunikation über Kontinente hinweg hergestellt.
Doch auf den Triumph folgte ein Desaster: Die Ingenieure verwendeten eine zu hohe Spannung, die Isolierung wurde beschädigt und das Kabel wurde innerhalb eines Monats unbrauchbar.
Dass Motiv der HMS Agamemnon im Sturm wurde durch Zeitungsholzstiche sehr populär und wurde häufig abgedruckt. Daher findet sich das Motiv auch häufig auf Lüsterware aus Sunderland, einem Anfang/Mitte des 19. Jahrhunderts populären, weil billigen Typs Steinzeug mit einem besonderen glänzenden Überzug.
Das Dekor mit Bildern und erbaulichen Sprüchen wurde nicht mit der Hand gemalt, sondern im Transferdruck auf die glasierte oder unglasierte Keramik aufgebracht.
Für das Motiv der Agamemnon existierten zwei Kupferplatten, mit denen der Transferdruck auf die Keramik erfolgte. Beide stammen von aus der Garrison-Töpferei von Dixon, Phillips & Co. Als diese 1865 geschlossen wurde, wurde eine der beiden Kupferplatten von der Töpferei S. Moore & Co. erworben, wo die Produktion dieses Kruges erfolgte, als 1866 der vierte Versuch der Verlegung des Transatlantikkabels endlich von dauerndem Erfolg war.
Die HMS Agamemnon war ein 1852 gebautes Linienschiff mit 91 Kanonen. Das dampfgetriebene Segelschiff war eines der größten Schiffe der britischen Marine, weshalb sie 1857 und 1858 - als Kabelschiff ausgerüstet - gemeinsam mit der USS Niagara die östliche Hälfte des ersten transatlantischen Telegrafenkabels verlegte.
Dabei geriet die HMS Agamemnon zusammen mit der USS Niagara in einen zehn Tage andauernden Sturm - einen der schwersten Stürme, der je im Nordatlantik beobachtet wurde. Dabei verrutschten die 1.250 Tonnen Kabel, die das Schiff geladen hatte - einen der gefährlichsten Momente des ganzen Unternehmens.
Die beiden angeschlagenen Schiffe setzen ihre Reise bis zur Mitte des Ozeans fort, verbanden dort die jeweils geladenen Kabel miteinander und segelten in entgegengesetzter Richtung fort, während sie das Kabel auf dem Meeresboden abwickelten. Nach mehreren Fehlversuchen (das Kabel brach immer wieder) erreichten sie Valentia, Irland, und Trinity Bay, Neufundland.
Nun waren Nordamerika und Europa verkabelt, erstmal war eine sofortige Kommunikation über Kontinente hinweg hergestellt.
Doch auf den Triumph folgte ein Desaster: Die Ingenieure verwendeten eine zu hohe Spannung, die Isolierung wurde beschädigt und das Kabel wurde innerhalb eines Monats unbrauchbar.
Dass Motiv der HMS Agamemnon im Sturm wurde durch Zeitungsholzstiche sehr populär und wurde häufig abgedruckt. Daher findet sich das Motiv auch häufig auf Lüsterware aus Sunderland, einem Anfang/Mitte des 19. Jahrhunderts populären, weil billigen Typs Steinzeug mit einem besonderen glänzenden Überzug.
Das Dekor mit Bildern und erbaulichen Sprüchen wurde nicht mit der Hand gemalt, sondern im Transferdruck auf die glasierte oder unglasierte Keramik aufgebracht.
Für das Motiv der Agamemnon existierten zwei Kupferplatten, mit denen der Transferdruck auf die Keramik erfolgte. Beide stammen von aus der Garrison-Töpferei von Dixon, Phillips & Co. Als diese 1865 geschlossen wurde, wurde eine der beiden Kupferplatten von der Töpferei S. Moore & Co. erworben, wo die Produktion dieses Kruges erfolgte, als 1866 der vierte Versuch der Verlegung des Transatlantikkabels endlich von dauerndem Erfolg war.
Zitiervorschlag
Krug mit Abbildung des Kabellegeschiffs HMS Agamemnon "Agamemnon in a Storm", nach 1865; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2023.486,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/5729592b-3a16-4777-98af-65b56178856c (zuletzt aktualisiert: 9.5.2025)