Hersteller
unbekannt
Verwender
Deutsches Reich, Kriegsmarine (1935 - 1945)
Geografischer Bezug
Deutschland
Material
Metall; Kunststoff; Papier
Farbe
grau; schwarz; weiß
Objektmaß (b x h x t)
545 x 380 x 290 mm
Systematik
Telegrafie/Seekabel-Telegrafie/Heberschreiber, Undulator
Funk/Funktelegrafie/Funktelegrafie-Empfänger
Typenschild
"Type: MSE/39b Nr. 4310/1034 // 125/220 V. ~ Strom // Frequenz: 50 Hertz"
Schild
"Na 315000" (Vorderseite)
Seriennummer
Nr. 4310/1034
»Die größte Bedeutung haben bislang im Funkdienst die Farbröhrchenschreiber erlangt. Im praktischen Betrieb sind diese Geräte in Ortskreise eingeschaltet und schreiben mittels einer oder zweier Heberöhrchen und dünnflüssiger Farbe die zweidimensionalen Morsezeichen in Rechteckwellenform auf einen Papierstreifen. Die ersten Geräte dieser Art waren ursprünglich für den Betrieb an langen Telegraphenkabeln bestimmt. Das unmittelbar an das Kabel geschaltete Gerät schrieb abgeflachte Zeichen (Wellenlinien) auf den Papierstreifen. Daher stammt die Bezeichnung Undulator.
Während der Einfachrecorder vor allem als Mitlaufgerät, als sog. »Landrecorder« und gelegentlich im Betrieb auf hochwertigen Funklinien bekannt geworden ist, hat der Doppelrecorder mit zwei Schreibsystemen besondere Bedeutung im Funkdienst in Verbindung mit dem Zweifachantennenbetrieb erlangt.
Unabhängig vom Funkempfänger ist jedem Recorder ein Verstärker zugeordnet, der vom Bedienenden auf günstigsten Empfang eingestellt werden kann. Zur vollständigen Ausrüstung gehört ferner ein sog. Streifenzieher mit regelbarer Zuggeschwindigkeit mit der Aufgabe, die Papierstreifen durch den Recorder zu ziehen und die Zeichen durch Dehnung sichtbar zu machen. Schließlich ist ein Streifen-Aufwickelgerät notwending, um den Streifen ordnen zu können, um so mehr, als er oft mit großer Geschwindigkeit vorschießt.
Die an diese Geräte zu stellenden Forderungen sind folgende: 1. hinreichende Empfindlichkeit, 2. amplitudentreue Zeichenwiedergabe zwecks Unterscheidung von Zeichen- und Störströmen, 3. kleiner Leistungsverbrauch um einfache Verstärker zu erhalten, 4. mechanische Festigkeit.
Lieferer von Farbröhrchenschreibern ist in Deutschland hauptsächlich die Siemens & Halske AG.; Einfachschreiber baut auch die Firma A. Reichardt, Berlin. Die Geräte gehören zu den Drehspulschreibern; da sie die älteren an Telegraphierleistung erheblich übertreffen, heißen sie auch Drehspulschnellschreiber.
Der Aufbau ist grundsätzlich folgender: Zwischen den Polen eines starkem Elektromagneten ist eine längliche, leichte Spule von etwa 5 Gramm Gewicht drehbar an Stahldrähten oder-bändern aufgehängt. Diese dienen gleichzeitig als Stromzuführung. An der Spule ist ein Kapillarröhrchen aus Silber befestigt. Wird die Spule erregt, so erfolgt eine Verdrehung und gleichzeitig ein Ausschlag des mit leichtem Druck auf dem Papierstreifen aufliegenden Röhrchens. ... Der Spulenwiderstand beträgt im Hinblick auf die Anpassung an Verstärkerröhren etwa 5000...6000 Ohm. Unter Beachtung vorstehender Gesichtspunkte läßt sich eine Telegraphierleistung bis 300 WpM erreichen. Die Betriebsstromstärke beträgt etwa 10 mA.«
Zitiervorschlag
Undulator / Farbröhrchenempfänger / Drehspulschnellschreiber vom Typ "MSE/39b" für Funktelegrafie, um 1940; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2011.2039,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/500c41d0-69f0-4435-9afb-6a255d125bf1 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)