Relief (Kopie RPM), Zweirädriger römischer Lastwagen (Plaustrum), von zwei Ochsen gezogen, Rom
Detail des sog. Bäckersakophages im Lateranischen Museums, Rom

Datierung Original

3. Jh. n. Chr.

Kopie/Modell hergestellt

um 1890

Hersteller

unbekannt

Benutzer

Reichspostmuseum (1872 - 1945)

Geografischer Bezug

Römisches Reich; Italien; Rom

Material

Gips

Farbe

weiss

Objektmaß (b x h x t)

1000 x 80 x 270 mm

Gewicht

7 kg

Massstab

1:1 Verhältnis

Systematik

Objektart

Kopie

Inventar-Nr.

3.0.16

Schlagworte

Römisches Reich, Tod, Reichspostmuseum, Italien, Rom

 

"Plaustrum, zweirädriges Lastfuhrwerk mit einem Weinschlauch beladen, von zwei Ochsen gezogen. Gipsabguss eines Basreliefs am Marmor-Sarkophage des L. Annius Octavius im Lateranischen Museum zu Rom (3. Jahrh. n. Chr.)"
(Katalog des Reichspostmuseums Berlin, 1897, Seite 28)

Es handelt sich um ein Detail des sog. Bäckersakophages im Lateranischen Museums. Er zeigt den Weg der Ähren vom Feld bis zum Backofen und diente zur Beisetzung des Bäckermeisters und Landwirts Lucius Annius Octavius. Der vom Reichspostmuseum angekaufte Gipsabguss zeigt demnach keinen `Weinschlauch´ sondern einen Sack Getreide. Die Wahl landwirtschaftlicher Sujets auf Sarkophagen kam in der Abkehr und der Hinwendung zum frühen Christentum auf. Die bis dahin dominierenden Szenen aus der römisch-griechischen Mythologie verschwinden. Der Sarkophag des L. Annius Octavius steht Abschluss der Entwicklung der vorkonstantinischen christlichen Sarkophage.

Die Nachbildung wurde zwischen 1889 und 1897 für das Reichspostmuseum Berlin angefertigt.

In einem Vortrag vom November 1921 über "die Sammlungen des Reichspostmuseums" informierte Postrat Fechner auch über den Erwerb antiker Objekte: "(...) Das General-Postamt richtete an das archäologische Institut in Rom das Ersuchen um Unterstützung bei der Sammlung von Altertümern aus dem Verkehrsleben des Römerreichs. Durch Vermittlung von Ernst Curtius, dem bekannten Altertumsforscher, wurden die Leiter der Ausgrabungen in Olympia auf die Ziele der im Entstehen begriffenen Sammlungen hingewiesen. Überall begegnete man vollem Verständnis und fand bereitwilliges Entgegenkommen. So gelang es, neben Zeichnungen und Photographien auch manche gelungene Nachbildung echter Stücke für das Postmuseum zusammenzutragen: Wachstafeln und Schreibgriffel aus altgriechischer und römischer Zeit, Gipsabgüsse von Denkmälern aus der Zeit der römischen Ansiedlungen im Lande der Germanen mit Darstellungen aus dem Reiseleben und dem Betrieb des cursus publicus, jener weitentwickelten Staatspost des römischen Staates, und Gipsabgüsse römischer Meilensteine."
(Archiv für Post und Telegraphie, Berlin 1922, S. 114/115)