
Lavierte Federzeichnung "Preußischer Postwagen im Schlamm festsitzend"
Datierung
nach 1842
Bezug Darstellung
um 1800
Zeichner
Ludwig, Burger, Berlin (1825 - 1884)
Herstellungsort
Berlin
Geografischer Bezug
Deutschland
Material
Papier
Technik
Federzeichnung, laviert
Farbe
schwarzweiß
Blattmaß (b x h)
199 x 136 mm
Bildmaß (b x h)
199 x 136 mm
Rahmenmaß (b x h x t)
350 x 250 mm Passepartout
Systematik
Kunst/Zeichnung/Federzeichnung
Signatur
L. Burger (links unten)
Beschriftung
Preußischer Postwagen 1800 Originalzeichnung von Burger (Rückseite)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.0.11280
Die Federzeichnung zeigt einen offene Stuhlwagen mit geflochtenen Seitenwänden, der im Schlamm sitzt. Der Postillion versucht, ihn hinauszuschieben. Ein Offizier hilft den Damen im Wagen beim Aussteigen, während ein etwas verlottert wirkender Posthalter seinen Hut zieht, um die Gäste zu begrüßen.
Der offene Stuhlwagen und die Uniform des Offiziers mit Zweispitz und Stiefeln lassen an die Zeit vor den Napoleonischen Kriegen denken. Zu der Zeit, als Burger diese Zeichnung anfertigte, wurde der Zweispitz nur noch mit langen Hosen ohne Stiefel zur Galauniform getragen. Burger zeichnet hier eine Situation, die charakteristisch für die Zeit etwa dreissig Jahre vor seiner Geburt sein soll und die er selber gar nicht erlebt haben kann.
Burgers Karikatur reiht sich ein in eine Reihe ähnlicher (satirischer) Darstellungen und auch literarischer Zeugnisse, in denen der Zustand der Post und die mühsamen Postkutschenreisen zum Ende des alten Reiches bzw. am Beginn des Deutschen Bundes dargestellt wird - vor den durchgreifenden Reformen und der Einführung der Schnell- und Eilpost ab den 1820er Jahren. Zweifellos hat auch diese Zeichnung einen Realitätsgehalt und ihren wahren Kern, wie weit aber Burgers satirische Überspitzung geht und diese einen Kontrast zu Wirklichkeit in der Entstehungszeit der Zeichnung bilden soll, bleibt offen.
Der offene Stuhlwagen und die Uniform des Offiziers mit Zweispitz und Stiefeln lassen an die Zeit vor den Napoleonischen Kriegen denken. Zu der Zeit, als Burger diese Zeichnung anfertigte, wurde der Zweispitz nur noch mit langen Hosen ohne Stiefel zur Galauniform getragen. Burger zeichnet hier eine Situation, die charakteristisch für die Zeit etwa dreissig Jahre vor seiner Geburt sein soll und die er selber gar nicht erlebt haben kann.
Burgers Karikatur reiht sich ein in eine Reihe ähnlicher (satirischer) Darstellungen und auch literarischer Zeugnisse, in denen der Zustand der Post und die mühsamen Postkutschenreisen zum Ende des alten Reiches bzw. am Beginn des Deutschen Bundes dargestellt wird - vor den durchgreifenden Reformen und der Einführung der Schnell- und Eilpost ab den 1820er Jahren. Zweifellos hat auch diese Zeichnung einen Realitätsgehalt und ihren wahren Kern, wie weit aber Burgers satirische Überspitzung geht und diese einen Kontrast zu Wirklichkeit in der Entstehungszeit der Zeichnung bilden soll, bleibt offen.
Zitiervorschlag
Lavierte Federzeichnung "Preußischer Postwagen im Schlamm festsitzend", nach 1842; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.11280,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/45c551f8-bc81-4fd4-aa30-a44b6959245f (zuletzt aktualisiert: 12.3.2025)