Datierung Original
0 - 50 n. Chr.
Verwendungsort
Römisches Reich; Frankreich; Straßburg
Objektmaß (b x h x t)
700 x 60 x 550 mm
Systematik
Kunst/Plastik/Relief
Schlagworte
Römisches Reich, Tod, Frankreich, Straßburg/Elsaß, Pferd, Reichspostmuseum, Ausstellungswesen
Das Relief zeigt einen römischen Legionär im Dienst, der einen vierrädigen, von zwei Maultieren gezogenen und mit schweren Ballen beladenen Leiterwagen (lat.: Clabulare) lenkt. Das Schwert im Gürtel, hält der Fahrer die Zügel mit der linken Hand, während die rechte eine Peitsche schwingt. Ein Baum im Hintergrund deutet Landschaft an. Der Stein wurde als Mauerstein wiederverwendet und hat so die Jahrhunderte überdauert. Im Orginal ist er die einzige erhaltene Darstellung eines Wagens in den Straßburger Sammlungen (Straßburger Original-Inv. Nr : 9012), Das Musée Archéologique vermerkt für das Originalfragment folgende Inschrift: AN (Norum) XL STIP (ENDIO-RUM) XVI H (IC) S (itus) E (ST) H (ERES) F (ACIENDUM) C (URAVIT). Demnach wurde der Stein von den Erben gestiftet. Der Name des Legionärs ist nicht erhalten, dafür aber sein Alter beim Zeitpunkt des Todes (40 Jahre) und die Dauer seiner Dienstzeit (16 Jahre). Die Informationen zum Objekt stammen vom Online-Katalog des Musée Archéologique in Straßburg, Frankreich.
Die Kopie wurde im Jahre 1900 für das Reichspostmuseum in Berlin angefertigt, wo es in der Dauerausstellung präsentiert wurde.
In einem Vortrag vom November 1921 über "die Sammlungen des Reichspostmuseums" informierte Postrat Fechner auch über den Erwerb antiker Objekte: "(...) Das General-Postamt richtete an das archäologische Institut in Rom das Ersuchen um Unterstützung bei der Sammlung von Altertümern aus dem Verkehrsleben des Römerreichs. Durch Vermittlung von Ernst Curtius, dem bekannten Altertumsforscher, wurden die Leiter der Ausgrabungen in Olympia auf die Ziele der im Entstehen begriffenen Sammlungen hingewiesen. Überall begegnete man vollem Verständnis und fand bereitwilliges Entgegenkommen. So gelang es, neben Zeichnungen und Photographien auch manche gelungene Nachbildung echter Stücke für das Postmuseum zusammenzutragen: Wachstafeln und Schreibgriffel aus altgriechischer und römischer Zeit, Gipsabgüsse von Denkmälern aus der Zeit der römischen Ansiedlungen im Lande der Germanen mit Darstellungen aus dem Reiseleben und dem Betrieb des cursus publicus, jener weitentwickelten Staatspost des römischen Staates, und Gipsabgüsse römischer Meilensteine."
(Archiv für Post und Telegraphie, Berlin 1922, S. 114/115)
Zitiervorschlag
Grabrelief (Kopie RPM), antiker römischer Millitär-Leiterwagen (Clabulare), Soldatengrabstein, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.17,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/439cc1d0-d4cf-4c1c-8d85-b80792b79488 (zuletzt aktualisiert: 27.11.2024)