Kartograf
Adam Friedrich Zürner (1679 - 1742)
Stecher
Moritz Bodenehr
Karteninhalt
Kurfürstentum Sachsen
Herstellungsort
Dresden
Technik
koloriert; Kupferstich
Blattmaß (b x h)
1.250 x 950 mm (gesamt)
Blattmaß (b x h)
640 x 950 mm (einzelnes Blatt)
Systematik
Kartografie/Karten des Post- und Fernmeldewesens/Postverkehrskarten ⁄ Karten des postalischen Brief- und Warenverkehrs/Postkurskarten
Titel
"NEUE // CHUR SAECHSISCHE // POST CHARTE // darinnen des Chur Fürstenthum // Sachsen und seiner incorporirten Lande // wie auch andere angraentzende vornehmste // Vestungen, Staedte, Flecken und notabelsten // Schlösser Güther und Dörffer mit unterschie // denen, unten im Clave explicirten anmerckun // gen der Diöcesen, Aembter, Postwege Strassen [...]" (oben links)
Schlagworte
Postroutenkarte, Postmeilensäule
Bedeutendste regionale Postroutenkarte des 18. Jahrhunderts deutscher Provenienz. Erstmalig werden Straßennetz und Postverkehr eines deutschen Landes detailliert und zuverlässig auf einer Karte abgebildet. Adam Friedrich Zürner (1697-1742), ein sächsischer Pfarrer, fertigte zunächst eine Karte des ihm vertrauten Amtes Großenhain. Dadurch bekannt geworden, beauftragte Kurfürst Friedrich August I. Zürner mit der Herstellung der Postroutenkarte vom Kurfürstentum Sachsen. Zum einen bedurfte es für die schon lang geplante Aufstellung der Postmeilensäulen einer genauen, mit Entfernungsangaben versehenen Straßenkarte, zum anderen sollte eine aktuelle Übersichtskarte des Kurfürstentums für den allgemeinen Gebrauch geschaffen werden.
Das Besondere der Zürnerschen Postkarte besteht in der differenzierten Wiedergabe des verzweigten Straßennetzes und des Postverkehrs. Aber auch die Tatsache, dass Zürner der Kartierung genaue Streckenmessungen zugrunde legte, begründete den Wert dieser Karte. Verschiedene Zeichen markieren den Verlauf der Poststraßen, die Lage der "Ordentlichen" Poststationen und solcher Stationen, die nur durch "gewisse" Personen als Postmeister bestellt waren. Im Stil der Zeit schmückt viel dekoratives Beiwerk das Kartenblatt. Die Zeichenerklärung am rechten Blattrand wird von Tieren, Berggeistern, Naturszenen und Hinweisen auf den Bergbau umrahmt. Auf einem Felsplateau reihen sich die Planetenzeichen, die die im Gestein enthaltenen Metalle symbolisieren. Ein Grubenaufzug, Karre und verschiedenes Werkzeug weisen ebenso auf diesen Ursprung des sächsischen Wohlstandes. Die Erstausgabe der Karte erschien 1719, hier liegt eine spätere, revidierte Ausgabe von 1753 vor.
Zitiervorschlag
Postkurskarte vom Kurfürstentum Sachsen, 1753; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.12934,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/4138f1c1-fc12-48b2-a667-143f4915f4eb (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)