Hersteller
unbekannt
Auftraggeber
Deutsche Reichspost (1918 - 1945)
Geografischer Bezug
Fürth, Bayern
Material
Metall (Bronze?); Marmor
Farbe
bronzefarbig; braun
Objektmaß (b x h x t)
9,4 x 24,6 x 9,4 cm
Systematik
Kunst/Plastik/Skulptur
Schild
Sieger 1937: Postsport-Abt. // Dürrmann, Mengele, Reim, Rippel, Söhnlein
Sieger 1938: Postsport-Abt. // Dürrmann, Holzmann, Meier Chr, Mengele, Reim
Sieger 1939: Postsport-Abt. // Erdenkäufer, Holzmann, Meier Chr., Tiefel, Töpfer (Rückseite)
Die Beamten und Angestellten der Post identifizierten sich oft in hohem Maße mit ihrem Arbeitgeber und trafen sich auch in ihrer Freizeit mit ihren (meist männlichen) Kollegen und deren Angehörigen. Es entwickelte sich ein reiches Vereinsleben aus Geselligkeit, Musikkapellen und Gesangvereinen.
1919 entstand in Wien der Sportverein der Post- und Telegraphenbediensteten. Der erste Postsportverein Deutschlands wurde am 1924 in Berlin gegründet. Rasch gründeten sich weitere Postsportvereine, sodass schon im selben Jahr die Arbeitsgemeinschaft deutscher Postsportvereine gegründet wurde. Bis 1932 hatten die Postsportvereine schon 45.000 Mitglieder.
Diese Skulptur dokumentiert die Militarisierung der Post und ihrer Sportvereine während der nationalsozialistischen Herrschaft. Nach 1933 gehörte nun auch Wehrsport zum Programm, um die Mitglieder militärisch zu ertüchtigen.
Der Postschutz war eine paramilitärische bewaffnete Einheit der Deutschen Reichspost, die 1933 aufgestellt wurde, um die Einrichtungen der Post gegen Überfälle und kommunistische Ausschreitungen zu sichern. 1937 wurde die Mannschaftstärke für den Kriegsfall auf 29.000 Mann festgelegt; Anfang 1939 umfasste der Postschutz rund 40.000 Mann. Der Eintritt in den Postschutz galt für viele Postmitarbeiter als bequeme Möglichkeit, um die »richtige« ideologische Gesinnung mit einem Mindestaufwand an Engagement belegen zu können. Aber 1942 wurde der Postschutz der Waffen-SS unterstellt und nun offiziell als SS-Postschutz bezeichnet. Dessen Offiziere und Unteroffiziere waren nun denen der Waffen-SS gleichgestellt.
Zunächst wurden vom Postschutz »Fernkraftpost«-Einheiten aufgestellt, die mit Omnibussen Transportaufgaben im Osten wahrnahmen. Aus dem Personal dieser »Fronthilfe der Deutschen Reichspost« wurden 1944 diverse »SS-Sicherungs-Bataillone der Deutschen Reichspost« gebildet, die im sogenannten »Bandeneinsatz« an Kriegsverbrechen der Waffen-SS unmittelbar beteiligt waren. Dorthin führte der Weg, der 1937 mit einem Sportfest scheinbar harmlos begann.
Zitiervorschlag
Wehrkampf-Wanderpreis des Postschutz Fürth und der Postsport-Abteilung Fürth, 1937; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2020.194,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/3f9604cd-7b0c-4a8f-bdb3-813eecc6591f (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)