
Gemälde "Postbeförderung zwischen Neuwerk und Duhnen"
Datierung
1904
Maler
Richard Eschke (1859 - 1944)
Geografischer Bezug
Duhnen, Cuxhaven, Niedersachsten, Deutschland
Geografischer Bezug
Insel Neuwerk, Hamburg, Deutschland
Material
Öl auf Leinwand
Bildmaß (b x h)
1070 x 710 mm
Rahmenmaß (b x h x t)
1440 x 1080 x 120 mm
Systematik
Kunst/Malerei/Gemälde
Signatur
R. Eschke (links unten)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.0.883
Der Landschafts- und Marinemaler Richard Eschke wurde 1859 in Berlin geboren und verstarb 1944 in Jüterbog (Brandenburg). Von 1878 bis 1879 lernte er an der Kunstakademie Berlin, zeitgleich war er bis 1881 Schüler seines Vaters. Von 1882 bis 1883 lebte er in München und besuchte die Landschaftsklasse von Josef Wenglein an der dortigen Kunstakademie. Danach führte er seine Studien bei Friedrich Kallmorgen in Karlsruhe weiter. Bis 1886 lebte Eschke einige Jahre auf den Inseln und an der Küste Englands. Er zog 1896 erneut nach Karlsruhe und lernte und arbeitete 1898/99 an der Colarossi-Schule in Paris.
Ein offener Wagen auf hohen Rädern, gezogen von zwei Pferden, durchquert ein flaches Wattenmeer. Von rechts, vom Neuwerk her kommend, treibt der Kutscher mit hoch erhobener Peitsche die beiden kräftigen Pferde ins tiefere Wasser eines Priels. Der Kutscher trägt einen blauen Rock mit dem rot-goldenen Armschild der Deutschen Reichspost (DRP). Neben dem Postgut befördert er eine Familie mit einem Kind; der hintere Bereich ist mit Gepäck und Postsäcken schwer beladen. Ein Reiter am linken Bildrand scheint der Kutsche den Weg zu weisen, das tiefe Wasser reicht dem Pferd bis zum Bauch. Am Horizont rechts ist die Insel Neuwerk zu sehen, von der die Kutsche kommt, mit der Silhouette des mittelalterlichen Tuirms. Links fahren ein Segelschiff und ein Dampfschiff, davor befindet sich eine Kolonie weißer Möwen im Wasser und in der Luft. Fast gespenstisch ragen vor und hinter der Kutsche aus dem Wasser einige dünne, den Weg durchs Watt markierende Pricken auf.
Im Zentrum des Interesses stehen die dramatische Wetterstimmung, die atmosphärische Wiedergabe eines typischen Nachmittags im Wattenmeer sowie der Augenblick, in dem der Postwagen sich eilig den Weg durch das Watt bahnt. Dicke, bedrohliche Wolken verdunkeln den Himmel, nur rechts verfärbt sich der Himmel gelblich und seine Lichtstrahlen spiegeln sich im Wasser.
In Auffassung und Technik, insbesondere in der effektvollen Lichtführung, folgt Richard Eschke zunächst ganz der Kunst seines Vaters Hermann Eschke, strebt aber eine größere Einfachheit der Motive an. Nach einem Aufenthalt in Paris von 1898 bis 1899 wird die Auseinandersetzung mit der Freilichtmalerei des französischen Impressionismus in seinen Werken bemerkbar; aus dieser Zeit stammt auch das Gemälde »Postbeförderung zwischen Neuwerk und Duhnen«. Malerisch schlägt sich dies in den pastosen und gestisch nebeneinander gesetzten Pinselstrichen und der gedämpften Farbigkeit in Braun und Grün sowie der stimmungsvollen Wiedergabe des Himmels in einer Palette aus Weiß-, Rot- und Blautönen nieder. Während die Pferde, die Kutsche und die Personen mit langen Pinselstrichen ausgeführt sind, sind die Gesichter nur skizzenhaft angedeutet.
Das Gemälde zeigt die Widrigkeiten der Postbeförderung auf den Inseln und Halligen vor der deutschen Nordseeküste, insbesondere bei schlechtem Wetter. Neben kleineren Schiffen benutzte man für die Beförderung der Post und der Reisenden vor allem bei Ebbe im Watt hohe Leiterwagen, die die Priele ohne Gefahr durchfahren konnten.
Ein offener Wagen auf hohen Rädern, gezogen von zwei Pferden, durchquert ein flaches Wattenmeer. Von rechts, vom Neuwerk her kommend, treibt der Kutscher mit hoch erhobener Peitsche die beiden kräftigen Pferde ins tiefere Wasser eines Priels. Der Kutscher trägt einen blauen Rock mit dem rot-goldenen Armschild der Deutschen Reichspost (DRP). Neben dem Postgut befördert er eine Familie mit einem Kind; der hintere Bereich ist mit Gepäck und Postsäcken schwer beladen. Ein Reiter am linken Bildrand scheint der Kutsche den Weg zu weisen, das tiefe Wasser reicht dem Pferd bis zum Bauch. Am Horizont rechts ist die Insel Neuwerk zu sehen, von der die Kutsche kommt, mit der Silhouette des mittelalterlichen Tuirms. Links fahren ein Segelschiff und ein Dampfschiff, davor befindet sich eine Kolonie weißer Möwen im Wasser und in der Luft. Fast gespenstisch ragen vor und hinter der Kutsche aus dem Wasser einige dünne, den Weg durchs Watt markierende Pricken auf.
Im Zentrum des Interesses stehen die dramatische Wetterstimmung, die atmosphärische Wiedergabe eines typischen Nachmittags im Wattenmeer sowie der Augenblick, in dem der Postwagen sich eilig den Weg durch das Watt bahnt. Dicke, bedrohliche Wolken verdunkeln den Himmel, nur rechts verfärbt sich der Himmel gelblich und seine Lichtstrahlen spiegeln sich im Wasser.
In Auffassung und Technik, insbesondere in der effektvollen Lichtführung, folgt Richard Eschke zunächst ganz der Kunst seines Vaters Hermann Eschke, strebt aber eine größere Einfachheit der Motive an. Nach einem Aufenthalt in Paris von 1898 bis 1899 wird die Auseinandersetzung mit der Freilichtmalerei des französischen Impressionismus in seinen Werken bemerkbar; aus dieser Zeit stammt auch das Gemälde »Postbeförderung zwischen Neuwerk und Duhnen«. Malerisch schlägt sich dies in den pastosen und gestisch nebeneinander gesetzten Pinselstrichen und der gedämpften Farbigkeit in Braun und Grün sowie der stimmungsvollen Wiedergabe des Himmels in einer Palette aus Weiß-, Rot- und Blautönen nieder. Während die Pferde, die Kutsche und die Personen mit langen Pinselstrichen ausgeführt sind, sind die Gesichter nur skizzenhaft angedeutet.
Das Gemälde zeigt die Widrigkeiten der Postbeförderung auf den Inseln und Halligen vor der deutschen Nordseeküste, insbesondere bei schlechtem Wetter. Neben kleineren Schiffen benutzte man für die Beförderung der Post und der Reisenden vor allem bei Ebbe im Watt hohe Leiterwagen, die die Priele ohne Gefahr durchfahren konnten.
Zitiervorschlag
Gemälde "Postbeförderung zwischen Neuwerk und Duhnen", 1904; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.883,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/3f1b3cc0-8fec-468d-b24e-fda52a7c9a30 (zuletzt aktualisiert: 25.5.2025)