Hersteller
Bayerische Landewetterwarte (1917 - 1934)
Erfinder
Max Dieckmann (1882 - 1960)
Blattmaß (b x h)
131 x 221 mm
Systematik
Telegrafie/Bildtelegrafie/Bildtelegraf
Beschriftung
"Funkbild-Wetterkarte der // Bayerischen Landeswetterwarte München." (Mitte)
Beschriftung
"Dieckmann’sches Funkbildgeräte Type C.10 u. C.17" (unten links)
Max Dieckmann, ein deutscher Hochfrequenz- und Funktechniker und Professor an der TU München hatte bereits im Ersten Weltkrieg Funkbildgeräte konstruiert. Dabei wurden schon 1918 relativ grob gerasterte Karten der fliegenden Artilleriebeobachtern von Artillerieflugzeugen aus zu den Bodenstationen übertragen.
Senderseitig wurde die Zeichnung mit nicht-leitender Tinte oder Fettstift auf Metallfolie geschrieben, auf eine rotierende Trommel gespannt und schraubenförmig elektrisch abgetastet. Am Empfänger - einem gewöhnlichen Radiogerät - wurde ein chemisch präpariertes Papier ebenfalls auf eine rotierende Trommel gespannt und ein Kontaktstift schrieb die abgetasteten Impulse elektrisch auf das Papier.
Dieckmann stellte 1925 Fertigstellung eines Funkbildapparats für 50 Bildzeilen
vor. Das Gerät übertrug nur Stichzeichnungen, keine Halbtonwerte. Im gleichen Jahr begann die Bayerische Landeswetterwarte mit der versuchsweisen Ausstrahlung von Wetterkarten für Dieckmann'sche Funkbildgeräte der Typen C 10 und C 17. 1929 und 1930 erfolgte dann die regelmäßige Verteilung der Bayrischen Landeswetterkarte über den Münchener Rundfunksender der Deutschen Stunde in Bayern. So konnten etwa Landwirte gegen einen Zuschlag zur Rundfunkgebühr tägliche Wetterkarten empfangen.
Dieckmann übernahm auch Versuche, Ozeanwetterkarten per Funkbild über 5.000 km zum Dampfer Westphalia zu übertragen. Später stellte dann die Bayerische Landeswetterwarte täglich Funkbildwetterkarten für die Transatlantikflüge bereit.
Zitiervorschlag
Vordrucke der "Funkbild-Wetterkarte der Bayerischen Landeswetterwarte München", 1926?; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 5.2003.531,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/3a14c823-ff74-4137-9516-a25e6c4b845b (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)