
Gemälde "Passagierstube einer Poststation der preußischen Fahrpost 1859"
Kopie/Modell hergestellt
um 1925
Datierung Original
1859
Kopistin
Margarete Lemke
Maler des Originals
Felix Schlesinger (1833 - 1910)
Geografischer Bezug
Hamburg
Material
Öl auf Leinwand
Bildmaß (b x h)
1125 x 825 mm
Rahmenmaß (b x h x t)
1240 x 960 x 45 mm
Systematik
Kunst/Malerei/Gemälde
Objektart
Kopie
Inventar-Nr.
4.0.949
Der 1833 in Hamburg geborene Felix Schlesinger erfuhr seine künstlerische Ausbildung zunächst von 1848 bis 1850 zunächst in Hamburg bei Friedrich Heimerdinger, und studierte ab 1850 an der Düsseldorfer Kunstakademie. Seine durch einen Studienaufenthalt in Antwerpen 1851 unterbrochende Ausbildung in Düsseldorf setzte er bis 1854 als Privatschüler von Rudolf Jordan fort. Reisen führten ihn nach Norddeutschland. Er arbeitet einige Jahre in Paris, 1861-1862 in Frankfurt, um sich schliesslich 1863 in München endgültig niederzulassen. Von dort beschickt Schlesinger die Ausstellungen in Dresden, Berlin und Wien mit überwiegend novellistische, idyllisch und humvorvoll aufgefassten Motiven aus dem
bäuerlichen, vereinzelt auch aus dem bürgerlichen Leben, die er mit grossem Detailreichtum ausführte. Bekannt und geschätzt wurde Schlesinger für seine stimmungsvollen Genrestücke, die liebevolle Einblicke in gründerzeitliches Familienidyll gewähren. Vor allem seine Darstellungen von Kindern trafen mit sicherem Instinkt den Geschmack des Publikums und wurden schon im 19. Jahrhundert international gesucht und vor allem in England und Amerika gesammelt. Sclesinger, der noch bis 1908 ausstellte, starb im Jahre 1910 in München.
Neben seinen Genrebildern liess Felix Schlesinger auch eine Anzahl Bilder mit sozialgeschichtlich pointierten Themen entstehen. Hierzu zählt auch dieses Bild aus dem Jahre 1859, das das Innere der Passagierstube einer Poststation der preußischen Fahrpost darstellt. Dieses Bild wird oft unter dem falschen Titel "Auswanderer nach Amerika im Wartesaal" zitiert. Dieser irreführende Titel ist auf die Werbung für ein Auswandererschiff an der Wand zurückzuführen, doch handelt es sich bei den abgebildeten Personen um normale Reisende und die Passagierstube der Post wird durch den Zettel an der Tür und die Postillione eindeutig identifiziert. Werbung für Auswandererschiffe lassen sich zu dieser Zeit oft finden, etwa auch in Zeitungen. Solche Abfahrtspläne in einer Poststation, wo viele Reisende zusammenkommen, ist daher nicht ungewöhnlich.
"Mit den sozialgeschichtlich bedeutenden Sujets 'In der Paß- und Polizeistube vor der Emigration' und 'Die Passagierstube der preußischen Fahrpost', von dem Schlesinger im selben Jahr zwei nahezu identische Fassungen fertigte, schloß er sich der in den 1840er Jahren von A. Richter und C. Hübner in die Düsseldorfer Malerei eingeführte 'Auswanderer'-Thematik an. Die maltechnisch und koloristische, aber nie penible Vituosität der Darstellung differenziert charakterisierter Figuren sowie stimmungsvoller Interieuers Requisiten und Kostüme erinnert an seinen Düsseldorfer Lehrer Jordan."
Von diesem Bild existieren mindestens zwei Fassungen. Ein Orginal befindet sich im Deutschen Historischen Museum Berlin (Inv.-Nr. 1991/3263), ein anderes im Museum für Hamburgische Geschichte (Inv.-Nr. 1960-27).
Nachweisen lässt sich die Versteigerung eines Bildes bei Sotheby's in London Juni 1987 und bei Christie's in London im November 1991 sowie bei Karl & Faber in München im Mai 2006.
Zu diesem Bild malte Schlesinger noch ein Gegenstück mit ähnlichem Motiv "In einer preussischen Pass- und Polizeistube". Darauf sind der dänische Schriftsteller Hans Christian Andersen zusammen mit seinem jüngeren Begleiter Edgar Collin auf einer Reise abgebildet, die sie im Jahr 1856 unternahmen. Das Bild befindet sich heute in der Sammlung des Auswandererhauses in Bremerhaven. Nachweisen lässt sich die Versteigerung dieses (oder eines motivgleichen) Bildes bei Berlinghoff in Heidelberg im Dezember 1999, im Autionshaus Winterberg in Heidelberg im Oktober 2002. Auch hatte es die Galerie Koller in Zürich im Angebot.
bäuerlichen, vereinzelt auch aus dem bürgerlichen Leben, die er mit grossem Detailreichtum ausführte. Bekannt und geschätzt wurde Schlesinger für seine stimmungsvollen Genrestücke, die liebevolle Einblicke in gründerzeitliches Familienidyll gewähren. Vor allem seine Darstellungen von Kindern trafen mit sicherem Instinkt den Geschmack des Publikums und wurden schon im 19. Jahrhundert international gesucht und vor allem in England und Amerika gesammelt. Sclesinger, der noch bis 1908 ausstellte, starb im Jahre 1910 in München.
Neben seinen Genrebildern liess Felix Schlesinger auch eine Anzahl Bilder mit sozialgeschichtlich pointierten Themen entstehen. Hierzu zählt auch dieses Bild aus dem Jahre 1859, das das Innere der Passagierstube einer Poststation der preußischen Fahrpost darstellt. Dieses Bild wird oft unter dem falschen Titel "Auswanderer nach Amerika im Wartesaal" zitiert. Dieser irreführende Titel ist auf die Werbung für ein Auswandererschiff an der Wand zurückzuführen, doch handelt es sich bei den abgebildeten Personen um normale Reisende und die Passagierstube der Post wird durch den Zettel an der Tür und die Postillione eindeutig identifiziert. Werbung für Auswandererschiffe lassen sich zu dieser Zeit oft finden, etwa auch in Zeitungen. Solche Abfahrtspläne in einer Poststation, wo viele Reisende zusammenkommen, ist daher nicht ungewöhnlich.
"Mit den sozialgeschichtlich bedeutenden Sujets 'In der Paß- und Polizeistube vor der Emigration' und 'Die Passagierstube der preußischen Fahrpost', von dem Schlesinger im selben Jahr zwei nahezu identische Fassungen fertigte, schloß er sich der in den 1840er Jahren von A. Richter und C. Hübner in die Düsseldorfer Malerei eingeführte 'Auswanderer'-Thematik an. Die maltechnisch und koloristische, aber nie penible Vituosität der Darstellung differenziert charakterisierter Figuren sowie stimmungsvoller Interieuers Requisiten und Kostüme erinnert an seinen Düsseldorfer Lehrer Jordan."
Von diesem Bild existieren mindestens zwei Fassungen. Ein Orginal befindet sich im Deutschen Historischen Museum Berlin (Inv.-Nr. 1991/3263), ein anderes im Museum für Hamburgische Geschichte (Inv.-Nr. 1960-27).
Nachweisen lässt sich die Versteigerung eines Bildes bei Sotheby's in London Juni 1987 und bei Christie's in London im November 1991 sowie bei Karl & Faber in München im Mai 2006.
Zu diesem Bild malte Schlesinger noch ein Gegenstück mit ähnlichem Motiv "In einer preussischen Pass- und Polizeistube". Darauf sind der dänische Schriftsteller Hans Christian Andersen zusammen mit seinem jüngeren Begleiter Edgar Collin auf einer Reise abgebildet, die sie im Jahr 1856 unternahmen. Das Bild befindet sich heute in der Sammlung des Auswandererhauses in Bremerhaven. Nachweisen lässt sich die Versteigerung dieses (oder eines motivgleichen) Bildes bei Berlinghoff in Heidelberg im Dezember 1999, im Autionshaus Winterberg in Heidelberg im Oktober 2002. Auch hatte es die Galerie Koller in Zürich im Angebot.
Zitiervorschlag
Gemälde "Passagierstube einer Poststation der preußischen Fahrpost 1859", ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.949,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/375caff8-d654-455b-b721-fb381f2f098f (zuletzt aktualisiert: 25.5.2025)