Erfinder
Gustav Grzanna (+1918)
Hersteller
Kopier-Telegraph GmbH (*1901)
Geografischer Bezug
Dresden, Sachsen, Deutschland
Material
Metall; Holz; Papier
Objektmaß (b x h x t)
61 x 41 x 30 cm
Systematik
Telegrafie/Bildtelegrafie/Kopiertelegraf
eingraviert
"Fernschreiber // System Lichtschrift // Gustav Grzanna // Steglitz-Berlin" (oben)
Mit Hilfe von Kopiertelegrafen war es seit Ende des 19. Jahrhunderts möglich, handschriftliche Nachrichten über die Telefonleitung zu versenden. Dieser Kopiertelegraf war im Vergleich zu anderen Geräten dieser Zeit revolutionär. Zum einen vereinte es erstmals Sende- und Empfangsgerät in einem Gerät. Zum anderen hatte Grzanna eine völlig neue Art der Reproduktion einer empfangenen Nachricht entwickelt.
Die eingehenden elektrischen Impulse erzeugten einen Lichtstrahl, der über zwei bewegliche Spiegel auf lichtempfindliches Papier geführt wurde. Dadurch wurden die Nachrichten in "Lichtschrift" aufgezeichnet. Ein Elektromotor führte die Nachricht dann zum seitlichen Ausgabeschlitz. Während diesem Vorgang verteilte das Gerät gleichmäßig Fixierflüssigkeit auf der "fotografischen" Nachricht - alles vollautomatisch.
Ein Zeitgenosse hielt 1905 über die Sendezeit des Kopiertelegraf fest: "Die Entwicklung des Photogramms erfolgt automatisch innerhalb 10 Sekunden. Also 10 Sekunden, nachdem der Absender seinen Schreibstift niedergelegt hat, wird die formgetreue photographische Reproduktion auf der Emfpfangsstation durch einen kleinen Elektromotor selbsttätig aus der kleinen photographischen Dunkelkammer des Telautographen herausbefördert." Auf den Leitungen Dresden-Meißen (27 km), Berlin-Potsdam (30 km) und Berlin-Dresden (200 km) wurde das Gerät 1905 mit "genügend formgetreuem" Sendeergebnis getestet.
Zitiervorschlag
Kopiertelegraf "Fernschreiber System Lichtschrift", 1905; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.2412,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/256af5bc-7295-4a4c-b8e5-2622a061f726 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)