Stiftschreiber / Reliefschreiber mit Gewichtsantrieb der badischen Telegrafenverwaltung

Datierung

1849 - 1851

Hersteller

Lorenz Bob (1805 - 1878)

Verwender

Großherzoglich Badische Direktion der Posten und Eisenbahnen (1843 - 1854)

Herstellungsort

Furtwangen, Baden, Deutschland

Material

Metalle (Messing), Holz

Farbe

braun, messingfarben

Objektmaß (b x h x t)

365 x 200 x 230 mm

Gewicht

6,4 kg

Systematik

Beschriftung

Objektart

Original

Inventar-Nr.

4.0.30859

 

Lorenz Bob (1805-1878) war ein bedeutender Schwarzwälder Uhrmacher aus Furtwangen, der erste Zugfeder-Uhrmacher, 1852 Gründungsmitglied des Uhrengewerbevereins und einer der ersten Lehrer der Großherzoglich Badischen Uhrmacherschule. Vermutlich gehört Lorenz Bob zu den Lieferanten, bei denen William Fardely die Zeigertelegrafen für die von ihm gebauten Linien bezog: 1844 auf der Taunusbahn von Wiesbaden über Kastel nach Frankfurt, 1846/47 auf der Sächsisch-Schlesischen und Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn. So kam Bob schon in der zweiten Hälfte der 1840er Jahre mit der Telegrafentechnik in Berührung.

1847 und 1848 wurden mit dem Bau der Eisenbahnlinien in Baden die Telegrafenlinien Karlsruhe-Durlach und Mannheim-Heidelberg angelegt. Ihr Erbauer, Wilhelm Eisenlohr, hatte sie mit Goldblatt-Elektroskopen nach Henry Highton ausgestattet. Sie waren unzuverlässig und unpraktisch und als 1851 dien Badischen Staatstelegrafen eröffnet wurden, verwendete man Morseschreiber.

Möglicherweise hat Lorenz Bob schon von diesem Datum Morseschreiber gebaut, denn Karras datiert in seiner »Geschichte der Telegraphie« (1909, S. 351) diesen Morseschreiber auf die Zeit vor 1850. Darauf deutet auch die französische Beschriftung und Signatur dieses Apparates mit der Seriennummer 10, die an ein Gerät für den Export denken lassen.