Doppelstiftschreiber (Reliefschreiber) der preußischen Staatstelegrafen

Datierung

um 1850

Hersteller

Siemens & Halske oHG Telegraphenbauanstalt (1847 - 1889)

Auftraggeber

Königlich Preußische Telegraphen-Direktion (1854 - 1867)

Herstellungsort

Berlin, Deutschland

Material

Holz; Metall/Messing; Papier

Farbe

braun; messingfarben; schwarz

Objektmaß (b x h x t)

350 x 410 x 330 mm

Gewicht

7,66 kg

Systematik

Objektart

Original

Inventar-Nr.

4.0.30821.1

 

In Preußen werden die ersten Telegrafenlinien 1849 eröffnet: Von Berlin über Eisenach nach Frankfurt/M. und von Berlin über Hannover nach Köln. Sie werden anfangs mit Zeigertelegrafen von Siemens & Halske betrieben. Doch diese sind zu langsam – die Übertragung eine Thronrede des preußischen Königs dauert sieben Stunden.

Daher unternimmt man schon im Vorfeld in Preußen 1848 Versuche mit Morsetelegrafen. Das notwendige Know-How liefert Charles Robinson, der mit seinem Stiefvater William 1847 nach Hamburg gekommen war, um den in Deutschland nicht patentierten Morsetelegrafen zu vermarkten.

1848 verkauft Charles Robinson zwei Telegrafen für die Linie von Berlin nach Köln-Deutz – zunächst auf Probe. Er übernimmt auch die Ausbildung von fünf Telegrafisten, die in fünf Wochen das Morsealphabet und die Handhabung der Apparate erlernen. Nachdem die Versuche erfolgreich verliefen, nutzt man Robinsons Apparate als Muster und lässt die übrigen Telegrafen für die preußischen Linien bei Siemens & Halske herstellen. Zufrieden notierte der zuständige preußische Beamte, man habe die Muster von den Robinsons »zu einem mäßigen Preise« erwerben können.

Dieser Apparat entspricht dem in der "Beschreibung der auf den Preußischen Staats-Telegraphen-Linien angewendeten Apparate und der technischen Betriebs-Einrichtungen" (1852) beschriebenen Apparatetyp. Bemerkenswert ist die niedrige Seriennummer Nr. 31.