Hersteller
Rudolf Hell KG (1955 - 1971)
Verwender
Bundeswehr (ab 1955)
Material
Metall; Kunststoff
Objektmaß (b x h x t)
495 x 212 x 395 mm
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Verschlüsselungsmaschinen/One-Time-Pad-Verschlüsselung/Generatoren für Schlüssellochstreifen
Typenschild
HELL // Typ HL 502 // Nr. 939416
Inventar-Nr.
4.2008.505.1
Im so genannten One-Time-Tape-Verfahren (OTT) wurden Nachrichten dadurch verschlüsselt, dass man einen Fernschreiber-Lochstreifen mit dem Klartext gemeinsam mit einem Schlüssel-Lochstreifen aus völlig zufälligen Zeichen durch einen so genannten Mischer laufen lässt, in dem die Zeichen des Klartextes zu denen des Schlüssel-Lochstreifens mit einer XOR-Operation hinzuaddiert werden. Das Ergebnis ist ein verschlüsselter Text, der ohne den Schlüssel – den Lochstreifen mit den Zufallszeichen - nicht entschlüsselt werden kann. Voraussetzung ist allerdings, dass die Zufallszeichenfolge mindestens so lang ist wie die Nachricht und jeder Schlüssel-Lochstreifen nur einmal verwendet wird.
Für die geheime Kommunikation von Regierung, Militär und diplomatischem Dienst wurden daher während des Kalten Krieges große Mengen von Schlüssel-Lochstreifen (One-Time-Tapes) benötigt. Dieses Gerät ist eine Maschine zur Erzeugung von Zufalls-Lochstreifen.
Im Inneren arbeiten fünf austauschbare ringförmige Zufalls-Lochstreifen in unterschiedlicher Länge. Jeder Streifen hat fünf Reihen, von denen jeweils eine ausgelesen wird. Über eine Steuereinheit, die über ein Steckerfeld beeinflusst werden kann, wird daraus der Zufallslochstreifen erzeugt. Da die fünf Lochstreifen im Inneren der Maschine in einer Endlosschleife laufen, ist der erzeugte Zufallsstreifen nicht vollständig zufällig, sondern wiederholt sich nach einer sehr langen Periode (die allerdings die Länge der Nachricht nicht übersteigt).
Zu diesem Gerät gehört ein Kasten mit 32 Code-Steckern (Inv.-Nr. 4.2008.505.2).
Zitiervorschlag
Codegenerator "Hell HL-502" zum Erzeugen von Schlüssellochstreifen für das One-Time-Tape-Verfahren, 1961; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2008.505.1,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/233c9c60-a789-4079-82a1-fd0f7807b5f9 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)