
Briefkasten (Kopie 1978), Bayern, Stadtbriefkasten Modell Bodenwöhr
Datierung Original
1884 - 1904
Hersteller
Ludwig Palm oHG (gegr. 1870)
Bildhauer
Ludwig Manz (1920 - 1990)
Herstellungsort
Nürnberg, Bayern, Deutschland
Material
Gußeisen
Farbe
gelb, schwarz
Objektmaß (b x h x t)
490 x 800 x 235 mm
Gewicht
26,4 kg
Systematik
Brief- und Kleingutverkehr/Briefkästen und Briefeinwurfklappen (Hausbriefkästen und andere Zustelleinrichtungen siehe dort)
gegossen/erhaben
"BRIEFKASTEN" und "NAECHSTE ABHOLUNG" (Vorderseite oben)
Objektart
Kopie
Inventar-Nr.
4.2003.1347
Schlagworte
Königlich bayerische Post, Bayern, Briefkasten, Heraldik
"Bisher waren die bayerischen Briefkästen äußerlich durch eine reine Zweckform ausgezeichnet, aber der Stil der Zeit forderte selbst bei den so nüchternen Zweckgegenständen wie den Briefkästen seinen Tribut. 1876 kamen neue, wesentlich größere Kästen aus Gußeisen mit zeitentsprechend überladenen, barocken Formen in Gebrauch. Sie wurden vom Kgl. Berg- und Hüttenamt in Bodenwöhr nach einem Entwurf des Bildhauers Georg Schmidt hergestellt. Auf der Vorderseite war das bayerische Wappen zu sehen, an beiden Seiten ein Posthorn. Rechts und links des Wappens waren die Leerungszeiten mit fortlaufenden römischen Zahlen nummeriert angegeben. Oberhalb des Wappens gab es eine große runde Öffnung für die Abholzeit. Auch diese Kästen hatten noch Einsatzkästen, die nun aber schon mit Nummerntäfelchen bestückt waren. Wurde der Einsatzkasten eingeschoben, so kam das Nummerntäfelchen genau hinter die Kreisöffnung. Die nächste Leerungszeit konnte somit abgegeben werden. (...) Bedingt durch ihren Herstellungsort erhielten die Kästen bald die Bezeichnung 'Stadtbriefkasten, Modell Bodenwöhr'. Anfänglich waren sie broncegrün gestrichen. Diese triste Farbe führte aber im Landtag zu verschiedenen Anregungen, 'die in neuerer Zeit angeschafften Briefkästen in heller Farbe zu halten.' Diesem Vorschlag kam die Postverwaltung 1884 nach und schrieb als Anstrich gelbe Farbe vor, wobei das Wappen farbig ausgelegt sein sollte und die Seiten ein weißblaues Rautenmuster erhielten. 1904, in der Spätzeit der Briefkästen Modell Bodenwöhr, verfügte die Generaldirektion: Sollten 'Briefkästen Modell Bodenwöhr einer Neulackierung unterzogen werden oder kommen in einem Orte Briefkästen letzterer Gattung erstmals zur Aufstellung, so sind sie künftighin mit Goldlack aufblitzen zu lassen'."
(Helmut Thiel, Die bayerischen Briefkästen, in: Archiv für Postgeschichte in Bayern, 1975/II, Seite 319)
Die Postabteilung des Verkehrsmuseums Nürnberg ließ 1978 diese Kopie anhand von Originalteilen (Vorderwand, beide Seitenwände und Dachbekrönung) sowie Fotografien nachgießen.
(Helmut Thiel, Die bayerischen Briefkästen, in: Archiv für Postgeschichte in Bayern, 1975/II, Seite 319)
Die Postabteilung des Verkehrsmuseums Nürnberg ließ 1978 diese Kopie anhand von Originalteilen (Vorderwand, beide Seitenwände und Dachbekrönung) sowie Fotografien nachgießen.
Zitiervorschlag
Briefkasten (Kopie 1978), Bayern, Stadtbriefkasten Modell Bodenwöhr, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2003.1347,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/1b0476d5-4eb4-421e-9ab9-6c187689edc2 (zuletzt aktualisiert: 5.10.2025)