
Datenverschlüsselungsgerät "TST 5560" mit Verbindungskabel
Datierung
1990er Jahre
Hersteller
Tele Security Timmann e.K. (1980 - 2012)
Besitzer
Zentralstelle für Chiffrierwesen (ZfCh) (1956 - 1989)
Herstellungsort
Tutzing, Deutschland
Material
Metall; Kunststoff
Farbe
olivgrün
Objektmaß (b x h x t)
105 x 38 x 252 mm
Gewicht
1,05 kg
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Datenverschlüsselung, Fax-Verschlüsselung
Aufkleber
"TST Tele Security Timmann // W. Germany Tlx. 527746 // Prod.: 5560-9700 // Ser. No.: 001667"
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.2012.800
TeleSecurity Timmann (TST) war ein Unternehmen in Tutzing, das elektronische Chiffriergeräte für Regierungen, Polizeikräfte und große Unternehmen im In- und Ausland entwickelte, herstellte und vermarktete. TST wurde Ende der 1970er Jahre von Klaus-Peter Timmann (1940 - 2002) gegründet. Das Unternehmen spezialisierte sich auf elektronische High-End-Lösungen für die sichere Kommunikation. Obwohl einige der Produkte auf bestehenden Host-Geräten wie den frühen EPSON- und TRS-80-Computern basierten, wurden alle Verschlüsselungserweiterungen und vor allem die Verschlüsselungsalgorithmen im eigenen Haus entwickelt, und zwar hauptsächlich vom Inhaber selbst.
Viele Jahre lang wurde TST vom deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) kontrolliert. In den Anfangstagen des Unternehmens wurde Timmann von BND-Beamten aufgesucht, die seine kryptografischen Anwendungen lesbar machen wollten. Im Gegenzug würde der BND ihm bei Exportlizenzen und der Entwicklung kryptografischer Algorithmen helfen. Timmann sicherte seine Kooperation zu, allerdings misstraute der BND Timmann und fürchtete, er könne einigen seiner Kunden nicht zu entschlüsselnde Geräte verkaufen. Aus diesem Grund schleuste der BND in Timmanns Firma einen Maulwurf ein. Ein dafür rekrutierter BND-Ingenieur arbeitete mehrere Jahre bei TST als Kryptograf und war dort für die Entwicklung der kryptografischen Algorithmen verantwortlich. So stellten die Geräte von Timmann für BND und ZfCh kein Problem dar.
Anfang der 1990er Jahre beschloss der BND, die Zusammenarbeit mit TST zu beenden. Grund war die Verhaftung eines Mitarbeiters der Crypto AG im Iran, die seit 1970 von BND und CIA kontrolliert wurde. Der BND fürchtete eine Aufdeckung und öffentliche Blamage und überließ die Kontrolle über Timmann der CIA. Nach dem plötzlichen Tod von Timmann 2002 wurde das Unternehmen im Jahr 2009 aufgelöst.
Viele Jahre lang wurde TST vom deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) kontrolliert. In den Anfangstagen des Unternehmens wurde Timmann von BND-Beamten aufgesucht, die seine kryptografischen Anwendungen lesbar machen wollten. Im Gegenzug würde der BND ihm bei Exportlizenzen und der Entwicklung kryptografischer Algorithmen helfen. Timmann sicherte seine Kooperation zu, allerdings misstraute der BND Timmann und fürchtete, er könne einigen seiner Kunden nicht zu entschlüsselnde Geräte verkaufen. Aus diesem Grund schleuste der BND in Timmanns Firma einen Maulwurf ein. Ein dafür rekrutierter BND-Ingenieur arbeitete mehrere Jahre bei TST als Kryptograf und war dort für die Entwicklung der kryptografischen Algorithmen verantwortlich. So stellten die Geräte von Timmann für BND und ZfCh kein Problem dar.
Anfang der 1990er Jahre beschloss der BND, die Zusammenarbeit mit TST zu beenden. Grund war die Verhaftung eines Mitarbeiters der Crypto AG im Iran, die seit 1970 von BND und CIA kontrolliert wurde. Der BND fürchtete eine Aufdeckung und öffentliche Blamage und überließ die Kontrolle über Timmann der CIA. Nach dem plötzlichen Tod von Timmann 2002 wurde das Unternehmen im Jahr 2009 aufgelöst.
Zitiervorschlag
Datenverschlüsselungsgerät "TST 5560" mit Verbindungskabel, 1990er Jahre; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2012.800,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/1797ded1-7a52-4ac1-931d-1adc312254bd (zuletzt aktualisiert: 9.5.2025)