Hersteller
Siemens & Halske AG (1897 - 1966)
Herstellungsort
München, Deutschland
Material
Metall; Kunststoff
Objektmaß (b x h x t)
230 x 285 x 435 mm
Objektmaß (b x h x t)
290 x 285 x 470 mm (mit Kabel und Stecker seitlich und hinten)
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Verschlüsselungsmaschinen/One-Time-Pad-Verschlüsselung/Mischer zur Erzeugung des Datenstroms
Firmenlogo
"[SH] // SIEMENS"
Typenschild
"Lochstreifenabtaster mit // Sendeverteiler T.send.77f // Spannung 220 V~ // F.-Nr. 201411 // [SH] // SIEMENS" (seitlich)
Schild
"Fs Str 2669/14 II" (seitlich)
Aufkleber
"VS-NfD: Verschlusssache - Nur für den Dienst. "
Im so genannten One-Time-Tape-Verfahren (OTT) wurden Nachrichten dadurch verschlüsselt, dass man einen Fernschreiber-Lochstreifen mit dem Klartext gemeinsam mit einem Schlüssel-Lochstreifen aus völlig zufälligen Zeichen durch einen so genannten Mischer laufen lässt, in dem die Zeichen des Klartextes zu denen des Schlüssel-Lochstreifens mit einer XOR-Operation hinzuaddiert werden. Das Ergebnis ist ein verschlüsselter Text, der ohne den Schlüssel – den Lochstreifen mit den Zufallszeichen - nicht entschlüsselt werden kann. Voraussetzung ist allerdings, dass die Zufallszeichenfolge mindestens so lang ist wie die Nachricht und jeder Schlüssel-Lochstreifen nur einmal verwendet wird.
Schlüsselgerät D oder Chiffriermaschine D war eine One-Time-Tape (OTT) Chiffriermaschine, die 1957 von Siemens & Halske entwickelt wurde. Das Gerät gilt als Nachfolger des von Siemens während des Zweiten Weltkriegs entwickelten Mischers T-43. Das Gerät weist Ähnlichkeiten mit dem Philips Ecolex II auf.
Die Maschine basiert auf einem Doppel-Lochstreifenleser vom Typ Siemens T.send 77f und konnte in Kombination mit einem Fernschreiber vom Typ Siemens T37, T68, T100 oder jedem anderen Telex-Gerät verwendet werden. Die Chiffriermaschine D besteht aus einem Unterteil mit der eigentlichen Chiffriermaschine, dem Doppel-Lochstreifenleser 77f in der Mitte und einem Steuergerät oben. Der hintere Bandleser ist für den zufälligen Schlüssel-Lochsteifen, der vordere Leser für den Lochstreifen mit dem Klartext (beim Verschlüsseln) bzw. dem chiffrierten Text (beim Entschlüsseln) vorgesehen. Das Gerät verwendet die sogenannte Vernam-Chiffre, bei der jedes Zeichen des Klartextbandes mit einem Zeichen des Schlüsselbandes durch eine XOR-Verknüpfung gemischt wird.
Die Chiffriermaschine D wurde 1957 eingeführt. Um 1965 wurde das Schlüsselgerät D durch den ähnlichen, aber weiterentwickelten Mischer M-190 abgelöst.
Zitiervorschlag
Schlüsselgerät D / Chiffriermaschine D für Schlüssel-Lochstreifen nach dem One-Time-Pad-Verfahren, 1957; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2012.473,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/159ea576-bf41-49fe-afb6-87f35bd5b1ed (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)