Gemälde "Public Telephone"
Datierung
1991
Maler
John Register (1939 - 1996)
Herstellungsort
Malibu, Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
Farbe
blau; rot; weiß
Material
Farbe/Ölfarbe; Holz; Textil/Leinen
Technik
Ölmalerei
Bildmaß (b x h)
1775 x 1270 mm
Rahmenmaß (b x h x t)
1775 x 1270 x 40 mm
Systematik
Kunst/Malerei/Gemälde
rechts unten: Register
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.0.829
John Register wurde 1939 in New York City geboren und verstarb 1996 in Malibu, Kalifornien. Zunächst studierte er an der University of California, Berkeley und schloss mit dem Bachelor of Arts in Literatur ab. Von 1959 bis 1960 studierte er an der California School of Fine Arts, San Francisco, von 1962 bis 1963 am Art Center of Design, Los Angeles. Schließlich wechselte er 1964 an das Brooklyn Pratt Institute. Er war Art Director in einer New Yorker Werbeagentur und nach 1972 freischaffender Maler in New York und Malibu.
Eine öffentliche Telefonzelle an einer Wand ist zentraler Bildgegenstand. Der Bildausschnitt vermittelt das Gefühl, direkt an die Telefonzelle herantreten zu können. Die Aufschrift »Telephone« ist vorne sowie seitenverkehrt am Kunststoffschutz lesbar. Die Darstellung des Apparats nimmt mehr als ein Drittel der Bildfläche ein. Links bricht die Wand unvermittelt ab und der Blick schweift auf einen schmalen Streifen menschenleerer Straße. Ein oranger Streifen auf der nach vorne offenen Sprechzelle bildet den unteren Rand. Gleißendes Mittagslicht erzeugt Schlagschatten. Die unmittelbare, fast realistische Präsenz des öffentlichen Münzfernsprechers in einer kalten, vereinsamten Umgebung wirkt wie ein Appell an den Betrachter, über das Telefon Kontakt aufzunehmen. John Register schildert in realistischer Malweise die Einsamkeit öffentlicher Umgebungen. Entscheidend ist dabei Farbe als kompositorisches und emotionales Gestaltungsmittel. Die im Wesentlichen auf Horizontalen und Vertikalen aufgebaute Komposition ist in wenigen leuchtenden, klaren und in ebenem Pinselduktus aufgetragenen Tönen. Grau, Weiß, Blau und Rot dominieren die Szene. Wiederkehrende Farben wie abgemischte Rotzonen und die Wiederholung des Graus im Anstrich der Wand, in der Telefonzelle sowie im Häuserdach der menschenleeren Straße setzen Akzente und binden die einzelnen Elemente farblich zusammen.
Registers Themen verkörpern, wie er selber äußert, etwas, »das wir als universell empfinden, eine Art gemeinsamen Nenner innerer Zeit und Raum«. Er malte menschenleere öffentliche Plätze wie Bushaltestellen, Wartesäle und Landschaften, die für eine abwesende oder vergangene menschliche Aktion stehen. In der Frühzeit beeinflusst von amerikanischen Fotorealisten wie Richard Estes oder Ralph Goings, fand Register bald zu einem eigenen Ansatz. Mit Edward Hopper verglichen, äußerte er: »Hopper malt die Isolation eines anderen. In meinen Bildern bist Du selbst der Isolierte.«
Oft waren Fotografien Ausgangspunkte für Gemälde. Von diesen machte er Fotokopien, da die in der Kopie deutlicheren Kontraste von Hell und Dunkel bereits in einer ersten Stufe die abgebildete Realität verfremdeten und reduzierten und so als Ausgangspunkt zu weiteren Vereinfachungen dienten. Register abstrahierte und reduzierte die fotografierten Szenen auf wesentliche Dinge und anonymisierte die in der Fotografie aufgenommenen Orte. Anonyme Plätze suchte er sein ganzes Leben lang während ausgedehnter Reisen über Land. Größere Details wie Autos oder Menschen eliminierte er in seinen Bildern. Zu seiner Arbeitsweise äußerte er: »Malerei ist weniger Wiedergabe denn mehr Destillation. Jedes Gemälde beginnt mit einer reinen Vision. Jeder Pinselstrich führt Dich weiter weg von dieser Vision. Und falls die Vision am Ende kaum unterscheidbar ist, sei dankbar.« Das Telefon als unzureichendes Mittel menschlicher Kommunikation kehrt in verschiedenen Bildern wieder, so in »Telephone Booths” von 1968, »Four phone booths« von 1974, »Two Telephones« von 1985 und ebenfalls in der Nahsicht des Münzfernsprechers in »Vacancy« von 1994. In »Four phone boots« stellt Register vier öffentliche Telefone desselben Typs symmetrisch vor eine eisgraue Wand. Zwischen den Apparaten, die nur im oberen Bereich schützende Glaswände haben, dienen weiße Pfähle als Markierungen für die Benutzer. Damit wird ein bestimmter Bereich kenntlich gemacht, den der Telefonierende nicht überschreiten sollte, um die Intimität des Nachbarn nicht zu stören. Als Medium für Gespräche, die in einer öffentlichen wie privaten Sphäre stattfinden, hat das Telefon hohe Symbolkraft. Bei John Register drückt sich kompositorisch und künstlerisch jedoch ein Paradox aus, da das Telefon als Kommunikationsinstrument die trügerische Hoffnung verkörpert, die Vereinsamung überwinden zu können.
Eine öffentliche Telefonzelle an einer Wand ist zentraler Bildgegenstand. Der Bildausschnitt vermittelt das Gefühl, direkt an die Telefonzelle herantreten zu können. Die Aufschrift »Telephone« ist vorne sowie seitenverkehrt am Kunststoffschutz lesbar. Die Darstellung des Apparats nimmt mehr als ein Drittel der Bildfläche ein. Links bricht die Wand unvermittelt ab und der Blick schweift auf einen schmalen Streifen menschenleerer Straße. Ein oranger Streifen auf der nach vorne offenen Sprechzelle bildet den unteren Rand. Gleißendes Mittagslicht erzeugt Schlagschatten. Die unmittelbare, fast realistische Präsenz des öffentlichen Münzfernsprechers in einer kalten, vereinsamten Umgebung wirkt wie ein Appell an den Betrachter, über das Telefon Kontakt aufzunehmen. John Register schildert in realistischer Malweise die Einsamkeit öffentlicher Umgebungen. Entscheidend ist dabei Farbe als kompositorisches und emotionales Gestaltungsmittel. Die im Wesentlichen auf Horizontalen und Vertikalen aufgebaute Komposition ist in wenigen leuchtenden, klaren und in ebenem Pinselduktus aufgetragenen Tönen. Grau, Weiß, Blau und Rot dominieren die Szene. Wiederkehrende Farben wie abgemischte Rotzonen und die Wiederholung des Graus im Anstrich der Wand, in der Telefonzelle sowie im Häuserdach der menschenleeren Straße setzen Akzente und binden die einzelnen Elemente farblich zusammen.
Registers Themen verkörpern, wie er selber äußert, etwas, »das wir als universell empfinden, eine Art gemeinsamen Nenner innerer Zeit und Raum«. Er malte menschenleere öffentliche Plätze wie Bushaltestellen, Wartesäle und Landschaften, die für eine abwesende oder vergangene menschliche Aktion stehen. In der Frühzeit beeinflusst von amerikanischen Fotorealisten wie Richard Estes oder Ralph Goings, fand Register bald zu einem eigenen Ansatz. Mit Edward Hopper verglichen, äußerte er: »Hopper malt die Isolation eines anderen. In meinen Bildern bist Du selbst der Isolierte.«
Oft waren Fotografien Ausgangspunkte für Gemälde. Von diesen machte er Fotokopien, da die in der Kopie deutlicheren Kontraste von Hell und Dunkel bereits in einer ersten Stufe die abgebildete Realität verfremdeten und reduzierten und so als Ausgangspunkt zu weiteren Vereinfachungen dienten. Register abstrahierte und reduzierte die fotografierten Szenen auf wesentliche Dinge und anonymisierte die in der Fotografie aufgenommenen Orte. Anonyme Plätze suchte er sein ganzes Leben lang während ausgedehnter Reisen über Land. Größere Details wie Autos oder Menschen eliminierte er in seinen Bildern. Zu seiner Arbeitsweise äußerte er: »Malerei ist weniger Wiedergabe denn mehr Destillation. Jedes Gemälde beginnt mit einer reinen Vision. Jeder Pinselstrich führt Dich weiter weg von dieser Vision. Und falls die Vision am Ende kaum unterscheidbar ist, sei dankbar.« Das Telefon als unzureichendes Mittel menschlicher Kommunikation kehrt in verschiedenen Bildern wieder, so in »Telephone Booths” von 1968, »Four phone booths« von 1974, »Two Telephones« von 1985 und ebenfalls in der Nahsicht des Münzfernsprechers in »Vacancy« von 1994. In »Four phone boots« stellt Register vier öffentliche Telefone desselben Typs symmetrisch vor eine eisgraue Wand. Zwischen den Apparaten, die nur im oberen Bereich schützende Glaswände haben, dienen weiße Pfähle als Markierungen für die Benutzer. Damit wird ein bestimmter Bereich kenntlich gemacht, den der Telefonierende nicht überschreiten sollte, um die Intimität des Nachbarn nicht zu stören. Als Medium für Gespräche, die in einer öffentlichen wie privaten Sphäre stattfinden, hat das Telefon hohe Symbolkraft. Bei John Register drückt sich kompositorisch und künstlerisch jedoch ein Paradox aus, da das Telefon als Kommunikationsinstrument die trügerische Hoffnung verkörpert, die Vereinsamung überwinden zu können.
Zitiervorschlag
Gemälde "Public Telephone", 1991; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.829,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/0a8664cd-ec52-48a2-8a7e-edf55e51b0f0 (zuletzt aktualisiert: 5.10.2024)